Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Der Bewertungsausschuss erteilte mit 3:1 Stimmen das höchste Prädikat. Der Film hat etwas Dokumentarisches. Man weiß, dass er nach einem Roman gedreht worden ist und dass in ihn auch die Realität des Romans mit ihren üblichen Spannungseffekten eingegangen ist. Darüber hinaus aber meint der Bewertungs-ausschuss, dass die romanhafte Allüre der Vorlage in einen szenischen Realismus umgewandelt wurde, der den Film nicht allein spannend, sondern auch in einem tieferen Sinn wirklich macht. Dies ist festzustellen im Blick auf die gesamte Atmosphäre, in der das Religiöse ebenso wie das Sentimentale unübersehbare und diskrete Rollen spielen. Dieses Ineinander von Rücksichtslosigkeit, Brutalität und auf den italienischen Familiensinn hin disponierte Situation erscheint der Mehrheit des Bewertungsausschusses so bemerkenswert, dass sie sich zum höchsten Prädikat entschließen konnte. Sie bezieht sich dabei auch entscheidend auf den vorzüglich fotografierten Realismus der Szene, auf den genauen und effektvollen Schnitt, insgesamt auf eine Regieleistung, die den Film trotz seiner ungewöhnlichen Länge interessant und im Blick auf die Hauptfigur menschlich bewegend macht.