Der Pate
Kurzbeschreibung
Mafiapate Don Vito Corleone bereitet seine Pensionierung vor. Die Nachfolge ist geregelt: Sohn Sonny soll die Familiengeschäfte erben, während der bürgerlich veranlagte Michael eine Laufbahn als Jurist anstrebt - doch dann kommt alles ganz anders. Brillant inszeniertes, mit drei Stunden Laufzeit keine Sekunde zu langes Gangsterepos von Francis Ford Coppola.Filminfos
Kategorie: | Spielfilm |
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Gattung: | Drama; Kriminalfilm |
Regie: | Francis Ford Coppola |
Darsteller: | Marlon Brando; Al Pacino; James Caan; Richard S. Castellano; Robert Duvall |
Drehbuch: | Francis Ford Coppola; Robert Towne; Mario Puzo |
Buchvorlage: | Mario Puzo |
Schnitt: | William Reynolds; Peter Zinner |
Musik: | Nino Rota |
Webseite: | paramount.de; |
Länge: | 175 Minuten |
Kinostart: | 24.08.1972 |
Verleih: | Cinema International Corp. |
FSK: | 16 |
Jury-Begründung
Allein die Tatsache des ungeheuren Erfolgs, den dieser Film in Amerika hat, würde zur Analyse herausfordern. Wenn man dies ehrlich betreiben würde, kämen möglicherweise mehr und mehr Argumente zusammen, die die Vergabe eines Prädikats, allen ästhetischen Vorzügen des Films zum Trotz, zu einer schwierigen Gewissensfrage machten.Von einer Glorifizierung des Verbrechens ist er nicht ganz frei. Aus genau so guten Gründen kann man sich an die Vordergründigkeit dieses Films halten, und hier weist er eine Reihe von bestechenden Qualitäten auf. Diese Qualitäten liegen in der technisch und dramaturgisch äußerst geschickten Verarbeitung eines Reißers, der sehr eigenartige Mischungen von Sentimentalität und Brutalität zustande bringt, ohne daß man sagen könnte, das eine oder das andere entarte zum Selbstzweck oder zur bloßen Spekulation. Dazu ist der Film, insbesondere in den Details, einfach zu gut gemacht. Es ist zum Beispiel nicht so einfach, sizilianische Idylle mit Liebe, Hochzeit und Folklore ohne Bruch in einen New Yorker Gangsterfilm einzubringen.
Vor allem muß man die Darsteller hervorheben. Da ist nicht nur Marlon Brando, der weit über die einem Maskenbildner möglichen Voraussetzungen hinaus den alternden Gangsterboß und Familienvater spielt; fast gleichwertig neben ihm steht der Darsteller seines jüngsten Sohnes Michael (Al Pacino). Auch alle übrigen Darsteller, bis hin zu den Randfiguren, sind durchwegs überzeugend. [...]. Die sehr unterschiedlichen Stimmungen und Schauplätze des Films werden auch von der Kamera und der Farbgebung konsequent gehalten. Die Spannung liegt keineswegs nur im Ablauf der stellenweise mehr als rüden Handlung, sie liegt zu einem guten Teil in der präzisen psychologischen Zeichnung der wichtigsten Personen, nicht zuletzt auch im Schnitt. Musterbeispiel hierfür die ausführliche Taufszene, während derer die Vorbereitungen zur entscheidenden Schlacht der rivalisierenden Gangsterfamilien bis zu ihrer Ausführung gezeigt werden.[...]. Besondere Erwähnung verdienen die Bauten und alles, was an Milieu vorgestellt wird, wozu auch die Musik zu rechnen ist. [...]. Der Film mit seinen äußerst brutal gezeigten Szenen aus der Praxis des Verbrechens enthält vieles, was man nicht so ohne weiteres hinnehmen kann, doch zeigt er von der ersten bis zur letzten Szene auch so viel Können, daß die Mehrheit des Bewertungsausschusses für das Prädikat "wertvoll" stimmte.