Der olympische Sommer

Kinostart: 14.04.94
1992
Filmplakat: Der olympische Sommer

Kurzbeschreibung

Ein Schlachtergeselle aus Pommern macht sich mit dem Fahrrad auf den Weg nach Berlin, um die Olympiade (1936) mitzuerleben, und begegnet einer wohlhabenden Witwe, die ihn in die Geheimnisse der Liebe einweiht.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Romanze
Regie:Gordian Maugg
Darsteller:Jost Gerstein; Verena Planegger
Drehbuch:Gordian Maugg; Günther Rücker
Kamera:Andreas Gieseke
Schnitt:Monika Schindler; Behzad Beheshtipour
Musik:Heidi Aydt
Länge:85 Minuten
Kinostart:14.04.1994
Verleih:Arsenal Filmverleih
Produktion: Bundesbeauftragte für Kultur*, Maugg, Gordian, Film- und Fernsehproduktion, Heidelberg
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Mit diesem Film wird der wohl einmalige Versuch unternommen, historisches Bildmaterial aus dem Berlin der 30er Jahre, das zum Teil mit der Bildgeschwindigkeit von 12 Bilder/Sek. aufgenommen wurde, mit nachträglich aufgenommenen Szenen zu verbinden, die eine persönliche Geschichte in diese Zeitebene projizieren. Es ist die Geschichte einer Witwe, die sich einen 15jährigen Fleischergesellen aus Pommern zuführt, um ihn in die Liebe einzuweisen. Das Glück verlischt langsam im Zuge der Kriegsereignisse, bei denen die Bilder überwiegen Gefägnisfassaden zeigen, denn der junge Mann wurde durch die Polizei grundlos verhaftet. Die Chance eines Wiedersehens verstreicht, denn die beiden Verabredeten hatten sich nicht mehr erkannt; eine Collage der beiden aneinander vorbeisehenden Gesichter verrät es.

Dieser "Spielfilm mit Fotocharakter" ist von hohem ästhetischen Reiz und wirkt in seiner Gestaltung oft eigenartig unterkühlt. Es gelang dabei, die historischen Bilder aus dem lebendigen Berlin zur Zeit der Olympiade so mit den poetischen Szenen der Liebenden und der sie umgebenden Nacht zu verbinden, dass der Zuschauer bis zum Schluss gefesselt bleibt. Nicht unwesentlich tragen dazu auch akustische Dokumente aus der Zeit des Krieges bei, die diese Montage aus Dokumentation und Emotion befördern.