Der Name der Rose

Filmplakat: Der Name der Rose

Kurzbeschreibung

Im Jahr 1327 kommt ein Mönch (Franziskaner) als Sonderbotschafter in eine itialienische Benediktinerabtei. Mit kriminalistischen Spürsinn gelingt es ihm, eine Verschwörung und eine teuflische Mordserie aufzudecken.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Kriminalfilm; Romanverfilmung
Regie:Jean-Jacques Annaud
Darsteller:Sean Connery; F. Murray Abraham; Feodor Chaliapin; William Hickey; Christian Slater
Drehbuch:Andrew Birkin; Alain Godard; Howard Franklin; Gerald Brach
Buchvorlage:Roman von Umberto Eco
Kamera:Tonino Delli Colli
Schnitt:Jane Seitz
Musik:James Horner
Länge:131 Minuten
Verleih:Neue Constantin
Produktion: Constantin Film Produktion, ZDF, Mainz
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Umberto Eco ist nach einhelliger Meinung des Bewertungsausschusses vor allem deshalb beispielhaft gelungen, weil sie ihre literarische Quelle entbehrlich macht und sich als selbständiges großes Kinospektakel präsentiert. Mehr als zwei Stunden spannender Unterhaltung liefern den Beweis dafür, dass ein historisches Thema, wenn es dramaturgisch Qualität besitzt, authentisch aufbereitet und mit höchstmöglichen künstlerischen Vermögen interpretiert wird, das Interesse auch des heutigen Publikums zu beanspruchen vermag.

Es ist der Regie gelungen, ihre Aufgabe mit Intelligenz zu lösen, ohne dass etwa ein intellektueller Film entstanden wäre. Der Ausschuss erkennt, dass der naheliegenden Versuchung, einen mittelalterlichen Tatort zu produzieren, nicht nachgegeben wurde. Andererseits werden die dem Stoff innewohnenden geistigen Probleme – theologische Auseinandersetzungen jener Zeit (Inquisition) sowie die Frage nach der Gottlosigkeit griechischer Schriften – nicht nur als kulturelle Staffage verwendet, sondern in angemessenem Umfang dem abenteuerlichen Geschehen angepasst.

Dass für die Inszenierung ein hoher materieller Aufwand erforderlich war, ist nachvollziehbar. Die Schauplätze geraten zur Augenweide, gleich ob es sich um karge, winterliche Landschaften, Atelierbauten (Bücherturm/Labyrinth!) oder die stimmungsvollen Innenräume des Klosters Eberbach (Rheingau) handelt. Die Ausstattung der zeitgenössischen Interieurs, die Sorgfalt bei der Kostümgestaltung – überall ist historische Genauigkeit zu erkennen. Was in diesem Zusammenhang Kamera, Beleuchtung und Schnitt leisten, muss besonders hervorgehoben werden.

Der film lebt von Gesichtern, von Typen, von Gestalten. Packende Physiognomien werden gleichsam aus der Anonymität hervorgeholt, unbekannte Darsteller zu erstaunlichen Leistungen provoziert. Andererseits werden prominente Schauspieler wie selbstverständlich vom Ensemble aufgesogen. Eine Überraschung ist die Besetzung der Hauptrolle mir Sean Connery, der verinnerlichte Darstellungskunst vorweisen kann, ohne aus diesem Vorhaben einen Sean-Connery-Film zu machen