Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
In diesem kleinen charmanten Kinderfilm wird eine Spiegelversion von „PeterchensMondfahrt“ erzählt. Ein Kind reist nicht aus seinem Bett auf den Mond, sondern der Mond selber besucht es, weil es ihn mit einem Schlaflied angelockt hat. Mit zuerst sehr einfachen Animationstechniken wird die leuchtende Vollmondscheibe zu einer Art Spielkamerad des Kindes, der sich vor dem Fenster bewegen, tanzen und Grimassen schneiden kann. Das Kind nimmt das Fantastische dieser Situation als selbstverständlich hin und lernt langsam, sich diesem Mond mit Geduld zu nähern, sodass er sich schließlich (als eine dreidimensionale Computeranimation) in seine Hände schmiegt und aus diesen in die Höhe aufsteigt. Der junge Darsteller Vincent Hagn agiert vor der Kamera erstaunlich natürlich. Dies ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass er oft „ins Leere spielen“ musste, weil die Animationen in der Postproduktion eingefügt wurden. Mit seinem ruhigen Erzähltempo und der poetisch, märchenhaften Handlung ist DER MOND UND ICH für Kinder im Vorschulalter gut geeignet. Er entspricht ihren Erlebniswelten mit den Geschichten, die ihnen vor dem Einschlafen erzählt werden und den Schlafliedern, die sie langsam in die Traumwelt hinübergleiten lassen. Nicht umsonst wird das Lied wie ein Leitmotiv wiederholt und während des Abspanns sogar als Kanon gesungen. Im Grunde wirkt der Film selber wie ein visuelles Wiegenlied, nach dem die kleinen Zuschauer wie der Protagonist friedlich einschlummern dürften.