Filminfos
Gattung: | Spielfilm |
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Regie: | Kevin Costner |
Darsteller: | Kevin Costner; Mary McDonnell; Rodney A. Grant; Graham Greene; Floyd Red Crow Westermann |
Drehbuch: | Michael Blake |
Buchvorlage: | Michael Blake |
Kamera: | Dean Semler |
Schnitt: | Neil Travis |
Musik: | John Barry |
Länge: | 236 Minuten |
Kinostart: | 21.02.1991 |
Verleih: | Neue Constantin |
Produktion: | Tig Productions, Inc. |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Dem Schauspieler Kevin Costner gelang bei seinem Regiedebüt der seltene Glücksfall eines filmischen Glanzstücks ohne Einschränkungen. Der persönliche Kraftakt Costners dokumentiert sich auch in seiner überzeugenden Gestaltung der Titelrolle, der Mitarbeit am Drehbuch und der Produktion dieser episch erzählten Westerngeschichte. Außergewöhnliches leistete die Kerma von Dean Semler. Jede Bildeinstellung wird zum Gemälde, zur Komposition von Farbe und Licht. Nie sah man glaubhaft spürbarer die Jahreszeiten, Hitze, Kälte, Staub und Einsamkeit, die Faszination der Büffeljagd surch die Indianer. Kontrapunktisch zu den Großaufnahmen und Massenszenen (Totalen) stehen die liebevollen Details der Naheinstellungen. Auf die in letzter Zeit im internaitonalen Film übliche Übernahme von erfolgreichen Musikstücken wurde ganz verzichtet. Zu jeder Szene des Films wurde der entsprecehende Musikpart von John Barry komponiert.Die Geschichte des Leutnant Dunbar, der - desillusioniert vom Töten im amerikanischen Bürgerkrieg - auf seinen Wunsch hin auf einen verlassenen Militärstützpunkt im Indianerland versetzt wird, dürfte gerade in unserer Zeit und vor allem auch für ein junges Kinopublikum von großem Interesse sein. Dunbar wird vom Soldat zum Naturmenschen und Indianerfreund, ja im Herzen sogar selbst zum Indianer.
Kein Film hat jemals zuvor auf so einfühlsame Weise die bildhafte warmherzige Sprache und Gedankenwelt der Indianer gezeigt. Losgelöst vom üblichen Klischee des Indianders im amerikanischen Westen, kommt Costners Film ein außergewöhnliches ethnologisches Verdienst zu. Ein neues Indianerbild entstand. Die Hinwendung zur Natur, die Ehrfurcht vor jedem Leben, wird dem Zuschauer auf einprägsame Weise vermittelt. Obwohl der Indianerstamm der Sioux von der Bedrohung durch den weißen Mann weiß, nehmen sie Leutnant Dunbar in ihre Herzen auf, machen ihn zu einem der Ihren. Blicke und Gesten überbrücken die sprachlichen Barrieren und setzen einen Prozess des Verstehens ohne große Erklärungen in Gang. Der Begriff "Freundschaft" bekommt hier eine neue Qualität.
Eine zauberhaft poetische Liebe rundet das Gesamtbild dieses meisterhaften Films ab.