Der Mädchenkrieg

Kinostart: 07.06.77
1977

Jurybegründung

Der Ausschuss möchte bekunden, dass hier eine differenziert ausgefächerte Geschichte dramaturgisch so überzeugend zusammengefasst ist, dass es unsinnig wäre, in diesem Zusammenhang von Längen zu sprechen. Das besondere ist: Hier wird logisch konsequent und mit bemerkenswertem Sinn für Details die Geschichte von Deutschen erzählt, die gleichzeitig Abbild eines bestimmten Aspekts der Zeit ist. Von daher gesehen ist der Film auf eine besondere angenehme Weise unprätentiös. Er hält sich hart an sein Thema: und wenn etwa knappe Wochenschauaufnahmen das Gefüge durchschneiden, dann ist gleichzeitig damit eine Beziehung zur Zeit gesichert, die dem Bewertungsausschuss völlig einleuchtet.

Der Film ist hervorragend fotografiert, auch hier mit Gefühl für Atmosphäre. Er zeichnet sein Milieu exakt ohne jede Übertreibung. Er entgleitet nie ins Melodrama, sondern gibt eine sachlich kühle Geschichte, die freilich nie ohne menschliche Beteiligung bleibt. Auffällig ist in diesem Zusammenhang vor allem die Besetzung der drei Frauenrollen. Der Regie gelingt es, auf den ersten Blick durchschnittlichen Existenzen psychologisch differenzierende Nuancen abzugewinnen. Auch dies ohne jede Übertreibung und mit einer Genauigkeit im Bereich des Menschlichen, die den Bewertungsausschuss tief angerührt hat. So wird das Gewöhnliche interessant.

Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:Bernhard Sinkel; Alf Brustellin
Darsteller:Adelheid Arndt; Kaki Hunter; Antonia Reininghaus
Drehbuch:Bernhard Sinkel; Alf Brustellin
Buchvorlage:Manfred Bieler
Kamera:Dietrich Lohmann
Schnitt:Dagmar Hirtz
Musik:Nicos Mamangakis
Länge:143 Minuten
Kinostart:07.06.1977
Verleih:Constantin Film Verleih GmbH
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Ausschuss möchte bekunden, dass hier eine differenziert ausgefächerte Geschichte dramaturgisch so überzeugend zusammengefasst ist, dass es unsinnig wäre, in diesem Zusammenhang von Längen zu sprechen. Das besondere ist: Hier wird logisch konsequent und mit bemerkenswertem Sinn für Details die Geschichte von Deutschen erzählt, die gleichzeitig Abbild eines bestimmten Aspekts der Zeit ist. Von daher gesehen ist der Film auf eine besondere angenehme Weise unprätentiös. Er hält sich hart an sein Thema: und wenn etwa knappe Wochenschauaufnahmen das Gefüge durchschneiden, dann ist gleichzeitig damit eine Beziehung zur Zeit gesichert, die dem Bewertungsausschuss völlig einleuchtet.
Der Film ist hervorragend fotografiert, auch hier mit Gefühl für Atmosphäre. Er zeichnet sein Milieu exakt ohne jede Übertreibung. Er entgleitet nie ins Melodrama, sondern gibt eine sachlich kühle Geschichte, die freilich nie ohne menschliche Beteiligung bleibt. Auffällig ist in diesem Zusammenhang vor allem die Besetzung der drei Frauenrollen. Der Regie gelingt es, auf den ersten Blick durchschnittlichen Existenzen psychologisch differenzierende Nuancen abzugewinnen. Auch dies ohne jede Übertreibung und mit einer Genauigkeit im Bereich des Menschlichen, die den Bewertungsausschuss tief angerührt hat. So wird das Gewöhnliche interessant.