Der Lauf der Dinge

FBW-Pressetext

Eine kurze und hochinteressante Abhandlung über den Sinn des Lebens: Katharina Vogel erzählt in ihrem Animationsfilm Der Lauf der Dinge die Geschichte zweier Förderband-Arbeiter. Dabei verleiht die witzige Puppenanimation dem philosophischen Thema eine angenehme Leichtigkeit. Die Pointe überrascht und regt zum Nachdenken an - eine schöne Idee und eine bemerkenswerte Umsetzung.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Katharina Vogel
Drehbuch:Katharina Vogel
Länge:2 Minuten
Produktion: Katharina Vogel
Förderer:Hessische Filmförderung

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Ein Fließband erscheint in Großaufnahme im Bild, besetzt mit farbigen Steinen in zwei Farben und Formen. Die nächste Einstellung zeigt eine Hand, die die Steine teilweise und systematisch entfernt, und so werden wir konsequent in jeder neuen Einstellung ein Stück mehr des Vorgangs vom Detail zum großen Ganzen geführt. Wenn die Kamera zum letzten Mal aufzieht, ist der Film fast zu Ende und die Wahrheit stellt sich philosophisch dem Zuschauer dar.

Alles ist Selbstzweck, unendlich, sinnlos oder sinnvoll behauptet lakonisch der kurze, außerordentlich durchdachte und perfekt in Szene gesetzte Puppenfilm. Dass es sich dabei um die Arbeit einer Studentin handelt, hebt ihn umso mehr heraus. Denn jede Einstellung führt konsequent und ohne Schnörkel zum Ende, was die Darstellung eines perpetuum mobile ist. Zwei Puppen stehen sich am Fließband gegenüber ergänzen und vernichten gegenseitig die Arbeit der anderen.

Die Gestaltung der Puppen gibt dem Film eine tiefe Wirkung und macht ihn überzeugend. Auch das umgebende Dekor ist zeichnerisch passend gestaltet, mutet in erdigen Farben fast antik an und ergänzt den Ausdruck des Phantastischen, aber auch Mechanischen des Films.

Ein kurzer durchdachter, konsequent und perfekt gestalteter Puppenfilm mit einer archaischen Frage, die der Zuschauer selbst beantworten kann. Wie sinnvoll ist unser Tun? Und wenn es nicht sinnvoll ist, macht es wenigstens Spaß?

Der Lauf der Dinge überzeugte die FBW-Jury durch seine Idee - ebenso durch seine künstlerische Gestaltung, die Kameraführung und die Tonebene absolut. Die Einfachheit und Klarheit wurden hier zum Prinzip erhoben.

Weitere Filme der jungen Künstlerin dürfen mit Spannung erwartet werden.