Der Kuss vor dem Tode

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Seit seiner Kindheit war für Jonathan der erfolgreiche Großindustrielle Carlsson das Synonym für Macht und Reichtum. Über dessen Tochter Dorothy versucht er, Zugang und Aufstieg in das Carlsson-Imperium zu bekommen.

Kaltblütig bringt er das Mädchen um, als es seinem Streben nicht mehr nützlich scheint und ebenso zielstrebig macht er Dorothys Zwillingsschwester Ellen zum neuen unwissenden Werkzeug. Kaltblütig mordet er auch alle Personen, die seiner Identität gefährlich werden könnten. Matt Dillon zeichnet den jugendlichen Mörder mit fast schizophrenen Nuancen. Sean Penns differenzierte Darstellung der beiden Schwestern in einer Doppelrolle ist sehenswert.

Erzählt wird die Geschichte in der traditionellen Form des Suspense- Thrillers. So weiß der Zuschauer schon recht bald, wer der Mordende ist und wie die Handlungsfäden zu ziehen sind. Das tut der Spannung aber keinen Abbruch. Reizvoll sind dabei auch eine Fülle von Zitaten aus früheren Klassikern des Genres.

Das handwerklich solide inszenierte Remake eines Erfolgsfilmes der 50er Jahre wurde, was Spielorte, Handlungsdetails und Dramaturgie anbelangt, den modernen Formen des Unterhaltungsfilmes angepasst.