Der König tanzt

Kinostart: 26.04.01
2000
Filmplakat: Der König tanzt

FBW-Pressetext

Gérard Corbian gestaltet mit sicherer Hand sein opulentes Historiengemälde über Ludwig XIV., über Macht und Kunst, zu einem faszinierenden Seh- und Hörerlebnis.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Gérard Corbiau
Darsteller:Benoît Magimel; Boris Terral; Tcheky Karyo
Drehbuch:Eve de Castro; Andrée & Gérard Corbiau; Didier Decoin
Länge:114 Minuten
Kinostart:26.04.2001
Verleih:Helkon Filmverleih
Produktion: K-Star
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Frankreich unter der Herrschaft des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Das ergibt die Kulisse für die opulenten und prächtig inszenierten Bilder des Dramas um Kunst und Macht, Freundschaft und Verrat, das den thematischen Kern von „Der König tanzt“ bildet. Der junge König, ein begeisterter Tänzer, ermutigt den Komponisten Jean-Baptiste Lully für ihn und seinen Hof pompöse Meisterwerke der Barockmusik zu komponieren. Auf der anderen Seite steht der Dramatiker Molière, der sich immer mehr innerlich von den Zwängen einer königlich dominierten Hofkultur entfernt und in seinen satirischen Theaterstücken herbe Kritik an den Mißständen in Staat, Gesellschaft und vor allem dem Klerus äußert. Molière wird zum Symbol für die von den Machthabern unabhängige Kunst, während Lullys Musik zum Diener des Königs gerät, von ihm gesponsert und gefördert, aber gänzlich ohne eigenen Impetus bleibt.

Sehr genau und subtil lotet der Film die Beziehung der drei Männer aus, die durch Kunst und die politischen Umstände miteinander verknüpft sind . Daraus resultieren spannende Einblicke in die Psyche der drei unterschiedlichen Figuren - der machtbesessene König, der opportunistische, wenn auch hoch begabte Komponist und der störrische, freiheitsliebende und wortgewaltige Stückeschreiber. Zwar wird hier das Barockzeitalter in allen seinem Glanz und Elend gezeigt, aber dennoch wirkt das Drama um Ludwig, Lully und Molière sehr modern, da es hier vor allem um eine Studie der Rolle von Kunst in der Gesellschaft und im machtpolitischen Gefüge geht. In „Der König tanzt“ ergänzen sich die visuellen - Szenen vom Hof - und auditiven Elemente - Lullys Musik - zu einer beeindruckenden und faszinierenden Einheit, zu der auch die Darsteller und die Drehorte beitragen.