Der Käferfreund
Kurzbeschreibung
Käfersammeln als zeitloses Pathos einer Beschäftigung, die einst als lobenswerter Zeitvertreib des Bildungsbürgertums galt, heute allenfalls als verschroben angesehen wird.
Filminfos
| Gattung: | Dokumentarfilm; Kurzfilm |
|---|---|
| Regie: | Ben Brummer |
| Darsteller: | Konrad Lohse; Karl Werner |
| Drehbuch: | Ernst Jünger |
| Länge: | 24 Minuten |
| Produktion: | Hellinger & Brummer Gbr, Port Royal Entertainment |
Jury-Begründung
Sammeln ist eine Leidenschaft. „Der Käferfreund“ lässt uns daran Teil haben: am Suchen, am Finden, am Philosophieren über das Sammeln und Jagen. Wir begleiten einen jungen Sammler auf seinem Weg durch die Natur. Unterhaltsam wird es, wenn sich dieser Weg mit dem eines Menschen kreuzt, der derselben Leidenschaft frönt, wenn sie sich in ungewöhnliche Positionen begeben, um dem Objekt ihrer Begierde nahe zu kommen.Nicht nur die Lust des Findens vermittelt der Film, sondern auch die des Besitzens, wenn der Sammler Käfer für Käfer im Plastikröhrchen verschwinden lässt, um sie zu Hause genauer bestimmen zu können.
Der visuellen Ebene stellt Ben Brummer Texte von Ernst Jünger im Originalton an die Seite und gibt so der individuellen Beschäftigung eine abstrakt-philosophische Dimension. Die Antiquiertheit dieser Textpassagen aus den 1960er Jahren führt zu einer feinen, ironischen Brechung der Darstellung dieser scheinbar aus Zeit und Raum gefallenen Spezies der Sammler.
Die eingesetzte Filmmusik verweist auf die UFA-Kulturfilme der 1930er Jahre und ihre Fernsehnachfolger in den 50ern. Diese teilweise inszenierte Dokumentation versteht es auf skurril- unterhaltsame Weise, unser Interesse für diesen heute eher verschroben wirkenden Zeitvertreib und die Ausführenden zu wecken und ihr Tun mit einem Schmunzeln zu verfolgen.