Der gute Mensch
Kurzbeschreibung
Porträt eines Baueru, der - trotz Anfeindungen, Klagen und Hindernissen - seiner inneren Überzeugung treu geblieben ist, den Gestrandeten dieser Gesellschaft eine Heimstatt zu bieten.Filminfos
Gattung: | Dokumentarfilm |
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Regie: | Wolfram Seipp |
Darsteller: | Franz Robeis |
Drehbuch: | Wolfram Seipp |
Kamera: | Christoph Krauß |
Schnitt: | Wolfram Seipp |
Länge: | 64 Minuten |
Kinostart: | 31.05.1991 |
Verleih: | Verleih der Filmemacher |
Produktion: | Hochschule für Fernsehen und Film München, Seipp-Film |
Jury-Begründung
Der Ausschuss lobt den Film, der ihm wie eine gute Einführung in die Soziologie, in Rollenverständnisse, in Gruppenverhalten und in die Grenzen des Individuums erscheint. Der Film ist in seinem Inhalt und in seiner Form ohne Bruch. Er kann viele theoretische Vorträge über ethische, soziale und politische Phänomene ersetzen.Hervorzuheben ist, dass alle Beteiligten im Film zu Worte kommen, dass die Antwort auf die Frage, wer denn Recht hat, nicht vorgegeben wird, der Zuschauer muss sie sich selber erarbeiten. Es wird gezeigt, wie Pressionen ausgeübt werden und wie Konflikte mit einem Missliebigen ausgetragen werden, indem man ihn in der Frühe amtlich besucht und ihn daher im eigentlichen Sinne des Wortes "heim" sucht.
An Einzelpunkten ist die Qualität des Films ebenso festzumachen. Hierzu gehört der kurze Weg, die Biografie des Franz Robeis mit Hilfe des Fotoalbums zu skizzieren. Dazu gehört die ganz deutlich sichtbare Raum- und Sitzordnung in Kirche und Kneipe, dazu gehört die Szene, wie gegen den Hund des Penn-Bruders im Restaurant reagiert wird - einschließlich des lobheischenden Blickes der Kellnerin zur Gemeinderats-Bank hin.
Dazu gehört die Kamera mit ihren schönen, kargen Bildern und den grafischen Momenten der Winterlandschaften und dazu gehört schließlich auch, dass es dem Filmemacher gelingt, die Menschen so reden zu lassen, dass sie dem Zuschauer vertraut werden.