Der Falke und der Schneemann

1984

Jurybegründung

In den mittleren 70er Jahren, die sich für die USA unvergesslich mit Vietnam und dem Watergate-Skandal verbinden, geraten zwei befreundete junge Amerikaner aus konservativen Familien in ungewöhnliche Verstrickungen mit der Ost-West-Spionage. Sie verkaufen Spitzeninformationen des US-Sicherheitssystemns an die Sowjetunion; der eine vor allem, um seinen wachsenden Bedarf an Drogen zu finanzieren; der andere anscheinend aus jugendlich-idealistischer Empörung über verschiedene politische Aktionen des CIA in anderen Ländern. Robert Lindseys Bestseller "The falcon and the snowman" basiert auf diesem spektakulären Geschehen und hat schließlich Steveb Zaillian die Grundlage für das Drehbuch gegeben, dem dieser Film von John Schlesinger folgt.

Der Ausschuss hebt gern hervor, dass hier im Vergleich mit vielen anderen "von draußen" zu uns kommenden Filmen, die ienen ähnlich hohen Standard des professionellen Könnens präsentieren, auf jede abwegige Heroisierung oder banale Parteinahme verzichtet wurde - freilich geht solche Legendenenthaltsamkeit auch spürbar zu Lasten eines klaren Standpunkts, von dem aus eindringlichere Erählperspektiven zu entwickeln gewesen wäre. So empfindet der Betrachter immer wieder einige Unsicherheit, wenn Bilder, die er zunächst einer traum-nahe Situations-Unwirklichkeit "verdächtigen" möchte, mit den vorherrschenden Realitäten des heutigen Amerika in Einklang gebracht werden wollen - diese Schwierigkeit aber mag damit zusammenhängen, dass John Schlesinger hier ein ungewöhnlich schwieriges Selbstverständnis-Kapitel der jüngsten amerikanischen Zeitgeschichte mit "ziemlich englischen Augen" inszeniert hat.

Mit dem Prädikat "wertvoll" sollen in erster Linie die darstellerischen Leistungen von Sean Penn und Timothy Hutton, aber auch die Kamera von Allen Daviau gewürdigt werden.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:John Schlesinger
Darsteller:Sean Penn; Timothy Hutton; David Suchet; Boris Leskin; Mady Kaplan
Drehbuch:Steven Zaillian
Buchvorlage:Robert Lindsey
Kamera:Allen Daviau
Schnitt:Richard Marden
Länge:131 Minuten
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

In den mittleren 70er Jahren, die sich für die USA unvergesslich mit Vietnam und dem Watergate-Skandal verbinden, geraten zwei befreundete junge Amerikaner aus konservativen Familien in ungewöhnliche Verstrickungen mit der Ost-West-Spionage. Sie verkaufen Spitzeninformationen des US-Sicherheitssystemns an die Sowjetunion; der eine vor allem, um seinen wachsenden Bedarf an Drogen zu finanzieren; der andere anscheinend aus jugendlich-idealistischer Empörung über verschiedene politische Aktionen des CIA in anderen Ländern. Robert Lindseys Bestseller "The falcon and the snowman" basiert auf diesem spektakulären Geschehen und hat schließlich Steveb Zaillian die Grundlage für das Drehbuch gegeben, dem dieser Film von John Schlesinger folgt.
Der Ausschuss hebt gern hervor, dass hier im Vergleich mit vielen anderen "von draußen" zu uns kommenden Filmen, die ienen ähnlich hohen Standard des professionellen Könnens präsentieren, auf jede abwegige Heroisierung oder banale Parteinahme verzichtet wurde - freilich geht solche Legendenenthaltsamkeit auch spürbar zu Lasten eines klaren Standpunkts, von dem aus eindringlichere Erählperspektiven zu entwickeln gewesen wäre. So empfindet der Betrachter immer wieder einige Unsicherheit, wenn Bilder, die er zunächst einer traum-nahe Situations-Unwirklichkeit "verdächtigen" möchte, mit den vorherrschenden Realitäten des heutigen Amerika in Einklang gebracht werden wollen - diese Schwierigkeit aber mag damit zusammenhängen, dass John Schlesinger hier ein ungewöhnlich schwieriges Selbstverständnis-Kapitel der jüngsten amerikanischen Zeitgeschichte mit "ziemlich englischen Augen" inszeniert hat.
Mit dem Prädikat "wertvoll" sollen in erster Linie die darstellerischen Leistungen von Sean Penn und Timothy Hutton, aber auch die Kamera von Allen Daviau gewürdigt werden.