Der erste Ritter

Kinostart: 07.09.95
1995
Filmplakat: Der erste Ritter

Kurzbeschreibung

Weil ihr kleines Reich von dem machtgierigen und skrupellosen Ritter Malagant bedroht wird, geht eine junge Lady eine Vernunftsehe mit König Artus ein, obwohl ihr Herz Lancelot gehört
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm; Romanze; Abenteuerfilm
Regie:Jerry Zucker
Darsteller:Richard Gere; Julia Ormond; Sir Sean Connery
Drehbuch:William Nicholson
Kamera:Adam Greenberg
Schnitt:Walter Murch
Musik:Jerry Goldsmith
Länge:134 Minuten
Kinostart:07.09.1995
Verleih:Columbia
Produktion: Columbia Pictures Industries
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Im frühmittelalterlichen England ist der opulent inszenierte Abenteuer- und Liebesfilm angesiedelt. Die Geschichte konzentriert sich auf die Gefühlsverstrickungen dreier Personen, der schönen reinen Ginevra, des jungen, kühnen Lancelot und des alternden, weisen Königs Artus, der Ginevra als Gemahlin auf Camelot gewinnt.

Die Sehnsucht der kriegerischen Männer nach dem Gegenteil dessen, wofür sie ständig kämpfen, nach Liebe, Wärme und Geborgenheit., wird ungebrochen veranschaulicht. Doch auch Ginevra scheint nur durch kämpferisce Auseinandersetzungen "gewinnbar " zu sein. Dazu gehören auch in diesem Film Bewährngsproben durch Rettung aus allerlei gefährlichen Situationen.

Dieser altbekannten Grunddisposition folgt die filmische Gestaltung auf vielfältige und hervorragend durchkomponierte Weise, wenngleich auch oft in zu traditioneller Manier. Im Wechsel zwischen grandios inszenierten Schlachtenszenen und lyrischen Liebessequenzen entfaltet sich eine Spannung, die durch Symbole, Farbdynamik und Bildbewegungen noch unterstrichen wird. Nicht nur in Dialogen, sondern vor allem in einer fantasievollen Bildästhetik wird das Sehnen der Liebenden thematisiert (Wasserfall, Mutprobe auf dem Jahrmarkt, Schimmel).

Die teils traumhaft schönen Bilder werden durch eine kühne Montage und sinfonisch groß angelegte Filmmusik rhythmisiert. Hervorragend ist die Besetzung, das Spiel der Darsteller überzeugt.

Die Frage, ob Konflikte, die sich aus der Eigendynamik der Liebe ergeben, sensibel und psychologisch ausreichend differenziert behandelt wurden, oder gar desinteressiert und streckenweise fantasielos und spannungsarm wirken, ist im Bewertungsausschuss kontrovers diskutiert worden.