Der Elefant und das Fahrrad

Filmplakat: Der Elefant und das Fahrrad

FBW-Pressetext

Jeden Tag das gleiche Spiel. Der große Elefant räumt den Müll weg, den die Menschen achtlos liegen lassen. Dabei will der Elefant doch eigentlich gar nicht in der großen schmutzigen Stadt sein. Er will raus in die Natur, am liebsten mit einem Fahrrad. Deswegen arbeitet er ab sofort wie wild und spart so lange, bis er genug Geld zusammen hat, um sich seinen großen Traum zu erfüllen. Doch als er das Rad endlich kaufen kann, stellt er fest, dass es viel zu klein für ihn ist. Traurig zieht der Elefant sich zurück. Und die ganze Stadt versinkt im Müll. DER ELEFANT UND DAS FAHRRAD von Olesya Shchukina ist ein neunminütiger Animationsfilm, der ohne Sprache auskommt und doch seine wichtigen Botschaften mit starker Stimme verkündet. Die Figuren sind liebenswert, die Leichtigkeit der Erzählung wird unterstützt von einer stimmigen musikalischen Untermalung und die Animationslegetechnik ist überzeugend umgesetzt. Im Zentrum der Geschichte steht der gutmütige Elefant, der mit seiner Arbeit als Müllmann einen ganz wichtigen Dienst verrichtet und mit dem sich schon die jüngsten Zuschauer gut identifizieren können. Denn jeder kennt die Situation, sich etwas so sehr zu wünschen und dann enttäuscht zu werden. Dass das Leben trotzdem weitergeht, man mit Freunden gemeinsam alles packen kann und dass Müllmänner einen ganz wichtigen Job haben, wird auf liebevolle Art und Weise, ohne moralischen Zeigefinger und mit großer Leichtigkeit in diesem Kurzanimationsfilm erzählt. Und das Fahrrad schenkt er schließlich ganz uneigennützig einem kleinen Mädchen, das ihm daraufhin auf immer dankbar ist. Was zu einer weiteren wichtige Moral der Geschichte führt: Geteilte Freud ist doppelte Freud.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Olesya Shchukina
Drehbuch:Olesya Shchukina
Kamera:David Toutevoix
Schnitt:Hervé Guichard
Musik:Yan Volsy
Länge:9 Minuten
Produktion: Studio Folimage, La Boite, ... Production;

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Sorgfältig reinigt ein Elefant die Straße und entsorgt auch die Müllsäcke. Er scheint mit seiner täglichen Arbeit zufrieden zu ein. Ein Werbeplakat für ein Fahrrad lässt ihn träumen. Und in seinem Traum fliegt er sogar in die Welt hinaus. Um sich das teure Fahrrad kaufen zu können, nimmt er zusätzliche Arbeit an und spart hart. Aber das ersehnte Fahrrad entpuppt sich als viel zu klein für ihn. Trauer überkommt ihn, er vergisst seine Arbeit und die Stadt versinkt in Bergen von Müllsäcken. Fast hätte er das Rad weggeworfen, als er ein kleines Mädchen sieht und es ihm schenkt. Mit dem Glück des Mädchens hat er gleichzeitig auch eine neue Freundin fürs Leben gefunden und so kommt das Glück und die Zufriedenheit auch zu ihm wieder zurück. Mit leichter Hand und mit zauberhaft kindgerechter Legetechnik wird diese berührende Geschichte erzählt, wunderbar ergänzt durch die musikalische Begleitung.
Ideenreich vermittelt der Film einem kindlichen Publikum verschiedene Werte: Nicht immer gehen alle Wünsche in Erfüllung und man muss auch mit Enttäuschungen umgehen können. Auch muss man für die Erfüllung seiner Träume etwas leisten. Und: Geben ist manchmal schöner als nehmen, wodurch man auch Freunde gewinnen kann. Freunde, die kostbarer als materielle Güter sein können. Insofern ist unser Elefant auch eine perfekte Identifikationsfigur für Kinder.