Der Bruch
1989
Filminfos
Gattung: | Komödie; Kriminalfilm |
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Regie: | Frank Beyer |
Darsteller: | Hermann Beyer; Otto Sander; Rolf Hoppe; Götz George; Gerhard Hähndel |
Drehbuch: | Wolfgang Kohlhaase |
Kamera: | Peter Ziesche |
Schnitt: | Rita Hiller |
Musik: | Günther Fischer |
Länge: | 118 Minuten |
Verleih: | Jugendfilm Verleih |
Produktion: | DEFA Studio Babelsberg GmbH, Potsdam |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Ein eher simpler, wenn auch geldträchtiger Einbruch, der von langer Hand vorbereitet werden muss, gibt Gelegenheit, die daran Beteiligten, aber – durch einen geschickten Drehbuch-„Trick“ mit zwei Freunden, von denen der eine zur einen und der andere zur anderen Seite gehört – auch ihre späteren Verfolger zu charakterisieren. Dabei ist die Plastizität hervorzuheben, mit der diese Figuren – teils schon unterm Kaiser auf beiden Seiten des Gesetzes aktiv, teils nun erst in das jeweilige Tätigkeitsfeld sich einlebend – nicht nur durch die Führung der brillant spielenden Figuren, sondern vor allem durch die pointiert, witzig und gleichzeitig enthüllend geschriebenen Dialoge charakterisiert werden.Dementsprechend treten die einzelnen Gestalten, ob sie nun Rand- und Neben- oder aber Hauptfiguren der Handlung sind, nicht nur durch ihre Mimik und Körpersprache, sondern auch in den geistigen Fähigkeiten ihrer Fantasien oder Geistesgegenwart bei den Planungen und Verhören, den Streitigkeiten und Ausflüchten stärker hervor, als es in Filmen, die mehr action-betont sind, ansonsten möglich ist. Dieser Film ist nämlich über weite Strecken dadurch ungewöhnlich, dass die Gefechte untereinander mit Worten ausgetragen werden – wobei ein Vorzug des Drehbuchs darin liegt, dass in der zweiten Hälfte, als die Spannung des Kriminalgeschehens geringer werden muss, gerade die Fallen und Finten der Worte erneut Spannung erzeugen.
Ein Film, bei dem man gewiss zu loben hat, mit welch geschickten Mitteln die Situation des unmittelbaren Nachkriegszeit veranschaulicht wird, bei dem aber dennoch wegen des Komödiencharakters in Kauf genommen werden kann, dass er keine dokumentarische Authentizität anstrebt. Gerade in der gelungenen Ausstattung, in den Interieurs, den Kostümen, der Maskenbildnerei, den Außenansichten und –bauten lässt sich die belegen.