Der Besuch

Filmplakat: Der Besuch

FBW-Pressetext

Klaus ist der Weihnachtsmann. Zumindest im Kaufhaus. Doch immer mehr hat er das Gefühl, die Kinder wissen das, was er verkörpert, gar nicht mehr zu schätzen. Deswegen will Klaus auch nicht mehr. Als ihn ein Anruf erreicht, ob er seine Rolle nicht noch ein einziges Mal ausfüllen möchte, willigt er jedoch ein. Denn dieses eine Kind glaubt wirklich an den Weihnachtsmann. Und ihn zu sehen, wäre sein größter - und vielleicht letzter - Wunsch. DER BESUCH von Christian Werner erzählt eine kleine Geschichte – doch es sind die feinen Nuancen, die diesen Kurzspielfilm zu etwas ganz Besonderem machen. Matthias Brenner ist als Klaus die perfekte Besetzung. In seinem Spiel transportiert er Traurigkeit, Güte und Wärme gleichzeitig. Mit großer Ruhe spielt er einen Mann, der sein ganz eigenes tragisches Schicksal in sich trägt und erst durch die Begegnung mit einem Kind sich seinen Gefühlen stellen kann. Werner verzichtet darauf, einzelne Szenen komplett und mit zu viel Dialog auszuerzählen und setzt vielmehr auf die Komposition von Licht, Kamera, Montage und Score. Gemeinsam und stimmig transportieren all diese filmischen Stilmittel die Emotionen. DER BESUCH ist ein berührender Kurzfilm. Sensibel erzählt, auf den Punkt inszeniert.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Kurzfilm
Regie:Christian Werner
Darsteller:Matthias Brenner; Helena Pieske; Cornelia Heyse; Janina Elkin; Julia Jäger; Peter Schneider
Drehbuch:Michael Knoll
Kamera:Christian Trieloff
Schnitt:Sebatian Bonde
Musik:Mario Schneider
Länge:14 Minuten
Produktion: Tradewind Pictures GmbH, Acamara Filmproduktion
Förderer:FFA; MDM; Thüringer Staatskanzlei; Kulturstiftung des Freistaates Thüringen

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Christian Werners Kurzfilm »DER BESUCH« verlegt universelle Themen wie Tod, Trauer und Verlust in ein weihnachtliches Setting und schafft damit ein anrührendes Stück Kurzfilmkino, das thematisch zwar an Weihnachtsklassiker erinnert, aber anstatt mit übertriebenem Sentiment mit filmischer Präzision aufwarten kann. Denn der sehr aufwändig produzierte Film besticht dramaturgisch und inszenatorisch mit einer angenehmen Klarheit, die weder Schnörkel noch künstliche Effekte um Wirkung buhlen lassen, sondern ausschließlich Situation und Figuren. So etwa genügt den Kreativen in der Sequenz nach dem Tod des Kindes eine spezielle Kamerafahrt mit Tongestaltung, um ein ganzes Universum aus Emotionen glaubhaft und nachfühlbar auszudrücken. Derart stilsichere und elegante Inszenierungslösungen finden sich während der 15 Minuten Spiellänge immer wieder, so auch am Beginn für die Sehnsucht der Hauptfigur nach dem Leben mit der verstorbenen Frau. Ein orchestraler Soundtrack und das ausdrucksstarke Spiel des Hauptdarstellers schließlich runden die gelungene Arbeit ab.