Der Bauch des Architekten
Kurzbeschreibung
Ein prominenter amerikanischer Architekt kommt nach Rom, um eine Ausstellung vorzubereiten. Besessen von seiner Arbeit und der Beschäftigung mit seiner Krankheit scheitert er privat und beruflich.Filminfos
Gattung: | Spielfilm |
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Regie: | Peter Greenaway |
Darsteller: | Brian Dennehy; Lambert Wilson; Chloe Webb |
Drehbuch: | Peter Greenaway |
Kamera: | Agnès Godard |
Schnitt: | John Wilson |
Musik: | Wim Mertens |
Länge: | 118 Minuten |
Produktion: | |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Ein Film, der von der ersten Szene an, einem Beischlaf am Schlafwagenfenster des D-Zuges nach Rom, Ausgefallenheit, wenn nicht Exzentrik erkennen lässt und diesen Stil bis in die Schlussszene neun Monate später durchhält, in der die Frau ihre Niederkunft erlebt, nachdem sie eine Ausstellung ihres Mannes eröffnet hat, der im gleichen Augenblick mit einem Sprung aus dem Fenster sich das Leben nimmt. So trivial, dennoch überzeugend konsequent, endet ein Filmdrama, das zunächst nicht erkennen lässt, was es werden will, ein Schauspiel, in dem die grandiose historische Kulisse der Stadt Rom dramaturgisch die erste Rolle übernimmt, oder die Geschichte eines hypochontrischen amerikanischen Architekten, der einer übertriebenen Beschäftigung mit deinem kranken Bauch die große. Lange ersehnte Chance opfert, eine Ausstellung über eine fast vergessenen französischen Architekten des 18. Jahrhundert vorzubereiten, mit dem er sich nahezu identifiziert.Doch bald wachsen diese beiden Ebenen zusammen, indem Regie und Kamera das Geschehen gleichsam strengen architektonischen Gesetzten unterwerfen, in die die Verhaltensweisen der handelnden Figuren zwischen Pantheon und Forum Romanum eingebunden werde, nicht ohne ihnen ironische Abweichungen zu gestatten. Die zentrale Figur allerdings, die Herkules- Gestalt des Architekten bleibt in die Symmetrie der Bildachsen fest eingebunden, ihm wird kein Ausbruch aus dem heroischen Haus gestattet, dass er sich gleichsam selbst gebaut hat. Seine eigene Gigantomanie muss an der des Schauplatzes Rom zerbrechen.
Der Ausschuss gewann den Eindruck, das die Story, die in ihren melodramatischen Elementen eigentlich als altmodisch zu bezeichnen sei,, nur deshalb zu einem “genial verrückten“ Film geraten konnte, welch Buch und Regie in einer Hand lagen und weil die Hauptrolle mit Brian Dennehy kompetent besetzt wurde. Einwände gegen eine gewisse Widersprüchlichkeit in der Geschichte und gegen die teilweise als gewalttätig empfundene Musik konnten in der Diskussion nicht ausgeräumt werden.