Der Architekt

Kinostart: 05.02.09
VÖ-Datum: 25.09.09
2008

FBW-Pressetext

Der Tod der Mutter führt einen Architekten und seine Familie nach vielen Jahren in sein Heimatdorf zurück. Die gemeinsamen Tage in der Heimat entwickeln sich für alle zu einer tour de force. In eisiger Schneelandschaft findet ein äußerst fragiles Familiengebilde zusammen, dessen Hülle sich wie in Zeitlupe nach und nach auflöst. Mit starken visuellen Eindrücken wird die desolate Familiensituation perfekt widergespiegelt und durch sparsam eingesetzte Dialoge eindrucksvoll inszeniert. Das intensive Spiel der Darsteller, die gelungene Kameraarbeit mit hervorragenden Bildern machen aus Ina Weisses Regiebüt ein eindringliches, spannendes Familienpsychogramm.

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Ina Weisse
Darsteller:Josef Bierbichler; Matthias Schweighöfer; Sandra Hüller; Hilde Van Mieghem
Drehbuch:Daphne Charizani; Ina Weisse
Weblinks:;
Länge:93 Minuten
Kinostart:05.02.2009
VÖ-Datum:25.09.2009
Verleih:Reverse Angle Pictures
Produktion: Reverse Angle Production GmbH, NDR, Reverse Angle International
FSK:12
Förderer:DFFF

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die Familie als Spiegelbild der Gesellschaft, ihre Agonie als Ausdruck einer gesellschaftlichen Krisensituation. Ina Weisse: “Alles, was mit Unterdrückung und Verdrängung zu tun hat, wird letztlich zu einer Frage von Macht oder Ohnmacht.“
Wir sehen Verdrängungsprozesse, die letztlich in den Abgrund führen. Der Tod der Mutter und die Fahrt zum Begräbnis ins heimatliche Bergdorf bringen bislang stets noch verdrängte Spannungen an die Oberfläche. Sie suchen sich ein Ventil. Es kommt zur Eruption. Am Ende ist nichts mehr intakt, bewahrte Kulissen und mühsam aufrecht erhaltene Illusionen sind zerstört.
Dramaturgie, Dialoge und auch die Schneelandschaft um das Bergdorf dienen perfekt zur Herstellung einer fast künstlich geschaffenen Welt voller Kälte, in der die Kommunikationsunfähigkeit der Protagonisten nicht gebrochen wird. Das Erzählprinzip ist stimmig und in der künstlichen Atmosphäre funktioniert dieses Spiel um Schuld und Verdrängung besonders eindrucksvoll. Besonders geglückt ist auch die Besetzung bis in die Nebenrollen, das herausragende Spiel der Darsteller, die Kameraführung und die sorgfältige Ausstattung.