December Boys
FBW-Pressetext
Die Sehnsucht, eine Heimat zu haben, ein Sommer außerhalb der Zeit, ein magischer Ort für vier Waisenjungs, Erlebnisse, die fürs Leben prägen werden. Daniel Ratcliffs erste Filmrolle außerhalb von Harry Potter gerät ganz unspektakulär. Die australische Produktion überzeugt durch ihre Geschichte und ihr Gruppenporträt. Für manche Jury-Mitglieder waren die australischen Landschaftstotalen fast ein wenig viel, für andere zu wenig.Filminfos
Gattung: | Drama; Jugendfilm; Spielfilm |
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Regie: | Rod Hardy |
Darsteller: | Daniel Radcliffe; Teresa Palmer; Victoria Hill |
Drehbuch: | Marc Rosenberg |
Weblinks: | ; |
Länge: | 105 Minuten |
Kinostart: | 11.10.2007 |
Verleih: | Warner |
Produktion: | Village Roadshow Pictures, AFFC, Becker Group, Best FX, MB2 Film & Media |
FSK: | 6 |
Jury-Begründung
Während der sommerlichen Weihnachtsferien in einem kleinen australischen Strandort entwickeln sich vier Waisenkinder so entscheidend weiter, dass dort die Weichen für ihre künftigen Lebenswege gestellt werden.In diesem feinfühlig inszenierten Film wird davon erzählt, wie die vier Jungs Erfahrungen mit Liebe und Tod, Schuld und Vergebung, Sehnsucht und Verlust machen. Jeder von ihnen buhlt auf seine Weise um die Sympathien eines jungen Paares, das einen von ihnen zum Schluss der Ferien adoptieren will. Dadurch wird ihre Gemeinschaft auf eine Probe gestellt, und durch diesen Wettstreit wachsen sie innerlich.
Regisseur Rod Hardy feiert die australische Landschaft mit idyllisch schönen Aufnahmen, und es gelingt ihm, die ganz eigenen Stimmung an diesem Strand mit seiner Handvoll von Bewohnern spürbar zu machen. Der pensionierte Marineoffizier, der in seiner Holzhütte wie ein Kapitän agiert, seine fromme und todkranke Gattin, der Motorradfahrer und seine schöne französische Frau, das junge Mädchen und der alte Fischer mit seinem Fisch, den er nicht fangen will – all diese Figuren sind liebevoll und originell gezeichnet.
Wie die vier Jungen sich in dieser für sie neuen und freieren Welt zurechtfinden, wird mit einer angenehmen Ruhe und mit viel Sinn für Stimmungen erzählt. Manchmal wird bei der Symbolik etwas dick aufgetragen – das wilde Pferd hätte nicht gar so oft durch das Wasser galoppieren müssen –, aber dafür funktionieren andere Regie-Einfälle sehr gut. So etwa die radschlagenden Nonnen am Strand oder das plötzliche Zugreifen der totgeglaubten Frau.
Die vier jugendlichen Darsteller spielen überzeugend, und es ist dem Regisseur hoch anzurechnen, dass er Daniel Radcliffe in seiner ersten Rolle außerhalb der Harry-Potter-Serie keinen Starauftritt einräumt. Im Mittelpunkt steht statt dessen eher Lee Cormie, der in der Rolle des Misty den größten und wichtigsten Entwicklungssprung macht, und in dessen Gesicht sich gleich in der Anfangssequenz, bei der ein Paar sich ein Kind für die Adoption aussucht, eine ganze Palette von Emotionen spiegelt.