Das Zimmer meines Sohnes

Kinostart: 22.11.01
2001
Filmplakat: Das Zimmer meines Sohnes

FBW-Pressetext

Nanni Morettis neuester, in Cannes ausgezeichneter Film ist ein subtiles Melodram der leisen Töne, ein ungekünsteltes Familienporträt, das zutiefst berührt.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Regie:Nanni Moretti
Darsteller:Nanni Moretti; Laura Morante; Jasmine Trinca
Drehbuch:Linda Ferri; Nanni Moretti; Heidrun Schleef
Länge:100 Minuten
Kinostart:22.11.2001
Verleih:Prokino Filmverleih
Produktion: Sacher Film
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Einen eigenen Raum läßt dieser Film über Trauerarbeit seinen Figuren, aber auch den Zuschauern. Regisseur und Autor Nanni Moretti setzt sich selbst als traumatisierten Psychoanalytiker in Szene. Der Unfalltod des 17-jährigen Sohnes belastet den Vater, die Mutter und die Schwester, zerstört fast die Familie. Still und unprätentiös, ja verhalten erzählt, gibt es viele Verzweigungen, wenig an Eindeutigkeiten oder Ausrufezeichen in diesem behutsamen Film. Die Kamera beobachtet subtil, wirkt zuweilen beinahe dokumentarisch. Die Darsteller, die Bildgestaltung und die Dramaturgie überzeugen.

Der Film läßt sich Zeit, viel Zeit, weckt Aufmerksamkeit für viele Zwischentöne, findet szenische Auflösungen für Einsamkeit, Verzweiflung, Wortlosigkeit. Die verschiedenen Ebenen sind fein miteinander versponnen, die einfühlsame Beziehungsstudie fächert menschliches Verhalten auf. Nicht zuletzt die vielen Kurz-Geschichten zwischen dem Analytiker und seinen Patienten und Patientinnen bereichern das Filmerleben. Das Ende bleibt offen. Das Leben geht weiter.