Das vierte Protokoll

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Bewertungsausschuss zeigte dich beeindruckt von der Konsequenz, mit der diese Agenten-Story im Buch und von der Regie durchgeführt worden ist. Der geheime Kampf um eine Atombombe, die von den Sowjets in England gezündet werden soll, um die Amerikaner in Verruf zu bringen und die Nato aus den Angeln zu haben, wird unter Verzicht auf dramaturgische Umwege und psycho-dramatische Tarnung der Hauptfiguren einleuchtend geschildert. Ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit bewahrt die Handlung vor märchenhaften James-Bond-Effekten, ohne dass die Spannung nachlässt. Der Unterhaltungswert ist perfekt, klischeehaft wirkende Figuren und Episoden bleiben dennoch im realistischen Rahmen. Auch dort, wo sich Logik nicht immer sofort feststellen lässt, gelingt dem Film zuweilen kritische Distanz. Die ironische Souveränität der Hauptfigur, des britischen Topagenten, überspielt inhaltliche Schwachstellen.
Wenn sich der Bewertungsausschuss einstimmig für das Prädikat “wertvoll“ entschließen konnte, wollte er damit vor allem die Qualität der literarischen Vorlage ( Frederick Forsyth),die Leistung der Kamera und des Schnitts sowie sie Darsteller-Führung durch die Regie honorieren.