Das Versprechen

Kinostart: 11.10.01
2000
Filmplakat: Das Versprechen

FBW-Pressetext

Präzises, dichtes Psychogramm eines pensionierten Polizisten, der einen Kindermörder jagt. Eindrucksvolle Leistungen von Regie, Kamera und Darstellern.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Sean Penn
Darsteller:Jack Nicholson; Helen Mirren; Benicio del Toro; Aaron Eckhart
Drehbuch:Jerzy Kromolowski; Mary Olson-Kromolowski (n.d. Roman v. F. Dürrenmatt)
Länge:123 Minuten
Kinostart:11.10.2001
Verleih:Warner
Produktion: Pledge Pictures, Inc., Franchise Pictures; Clyde Is Hungry Films;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Kurz vor seinem Dienstende greift ein pensionierter Kommissar in die Aufklärung eines Mordfalles ein. In einer anrührenden Szene gibt er der Mutter des Opfers das Versprechen, den Mörder zu finden.

Mit suggestiver Kraft verdeutlicht die Kamera bereits auf dem Abschiedsfest mit Schärfenverlagerungen, Verdichtungen der Blickperspektiven und diskreter Lichtsetzung, wie der Kommissar sich immer stärker von seinem verständnislosen Umfeld zurückzieht. Ohne es zu wollen, wird er zum Einzelkämpfer um Berufsethos und Ehre, der sein Versprechen um jeden Preis erfüllen will. Der Wechsel zwischen intensiven Nahaufnahmen und weiten Landschaften, die keine Orientierungen für das Gefühl von Wiedererkennbarkeit bieten, spiegelt die subjektive Wahrnehmung des Kommissars wieder. Die Außenwelt bieten ihm keine Geborgenheit, er fokussiert sich immer mehr auf Details. Seine kommunikative Hilflosigkeit gegenüber anderen Menschen und sein Verantwortungsgefühl werden durch eine spannungsvolle Montage zusätzlich betont. Durch eine pointiert eingesetzte Musik erhält der Film einen balladenhaften Charakter.

Jack Nicholson stellt das Schwanken zwischen der Instinktsicherheit eines erfahrenen Polizisten und der eigenbrötlerischen Unnachgiebigkeit eines alternden Mannes einfühlsam dar. In kurzen Episoden verleihen Charakterdarsteller, die ohne eigene Spielräume und Vernetzungen um die zentrale Figur des Kommissars herum gruppiert sind, dem Film teilweise den Touch von Starkino.

Während einerseits das Ende des selbstzerstörerischen Kampfes gegen das Verbrechen im Bewertungsausschuß als überzeugende Überhöhung eines Einzelschicksals interpretiert wird, werden andererseits das Abgleiten in den Wahnsinn als peinliche Zuspitzung auf die zentrale Figur und die Lösung durch den Unfalltod des Mörders als unbefriedigend erfahren.