Das Versprechen

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Ein Film zu einem deutschen Thema, der gemacht werden musste, und vor allem auch ein deutscher Film über Trennung und Wiedervereinigung, der in seiner Besetzung mit Darstellern aus Ost und West diesen Prozeß und seine Schwierigkeiten verdeutlicht.

Margarethe von Trotta schildert 28 Jahre deutscher Geschichte nicht als ideologische Auseinandersetzung, sondern aus der privaten Perspektive ihrer Hauptfiguren.. Ihr gelingt es, den schwierigen Spannungsbogen über zwei Generationen hinweg zu gestalten und zusammenzuhalten; ihr gelingt es, Figuren und Szenen für West – wie Ostaugen authentisch erscheinen zu lassen, und ihr gelingt es schließlich auch, mit leiser Sentimentalität die Zuschauer für das Geschick ihrer Protagonisten zu interessieren.

Besonders hervorzuheben sind die darstellerischen Leistungen von Sophie und Konrad, die ihre Figuren im jugendlichen und im reiferen Alter zu einer einheitlichen Person fügen. Die filmische Umsetzung eines so großen und schwierigen Themas birgt große dramaturgische Schwierigkeiten in sich, die vielleicht unvermeidlich zu einigen Unsicherheiten der inhaltlichen und formalen Gestaltung führen. So weist der Anfang der Geschichte einige Längen auf, während das Ende den dramatischen Zusammenbruch der DDR allzu schnell übergeht.

Ein Film von epischer Breie über ein historisches Geschehen, das berührt und zur Auseinandersetzung anregt.