Das Verschwinden des Ettore Majorana
Kurzbeschreibung
Film über das Verschwinden des damals 31 jährigen Atomphysikers - Versuch einer dokumentarisch-literarischen Spurensicherung.Filminfos
Kategorie: | Dokumentarfilm |
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Gattung: | Dokumentarfilm |
Regie: | Fosco Dubini; Donatello Dubini |
Darsteller: | Hans Zischler |
Drehbuch: | Donatello Dubini; Fosco Dubini |
Kamera: | Donatello Dubini |
Schnitt: | Donatello Dubini |
Musik: | Heiner Goebbels |
Länge: | 90 Minuten |
Produktion: | , Filmproduktion Fosco und Donatello Dubini ; WDR |
Jury-Begründung
1938 verschwindet der im engeren internationalen Gelehrtenkreis früh anerkannte, damals 31 jährige italienische Atomphysiker Ettore Majorana . Bis heute ist im dunkeln geblieben, was wirklich mit ihm passiert ist. Mit diesem dokumentarischen Film wird versucht, verschiedene denkbare Hintergründe zu erhellen, die mit dem Verschwinden Ettore Majoranas zusammenhängen.Dieses geheimnisvoll gebliebene Geschehen wird in dem Film fragend nachgezeichnet. Dabei bietet es die erzählerische Welt Luigi Pirandellos, zu dessen großen Themen die Zerrissenheit des modernen Menschen unserer Tage gehört, anspielungsreiche, sinnvolle, hier subtil mitmontierte Anknüpfung : Majorana hatte diesen Autor besonders geschätzt, und so lag es nahe, den Roman „die Wandlung des Mattia Pascal“ mit in ein solches filmisch - forschendes Spiel zu bringen ; die Geschichte eines Mannes, der seine bisherige Existenz als erdrückende Einengung empfindet, verschwindet und schließlich in einer neuen Identität weiterlebt; Zitate aus Marcel L`Herbiers Verfilmung dieses Romans von 1925 ziehen sich wie ein Erinnerungsband durch diesen Film. Seine ästhetische Qualität liegt vor allem in einer Kompilation, die zeit-dokumentarische Aktualitätsfilme aus den Jahren bis zum zweiten Weltkrieg mit heutigen Interviewfilmen verknüpft.
Gespräche mit verschiedenen Familienangehörigen auf der einen, mit kollegen aus der internationalen Forschung auf der anderen Seite vermitteln mit geradezu kriminalistischem Spürsinn eine Physiognomie des Erinnerns. In vielfältiger Parallelmontage, behutsam von wenigen Musikelementen begleitet, kommen wir dem kurzen, so vielversprechenden Leben eines genialen Sonderlings näher.