Das verordnete Geschlecht
Kurzbeschreibung
Lebensweg/Schicksal von zwei Zwittern, denen durch frühe chirurgische Eingriffe ein bestimmtes Geschlecht verordnet wurde.Filminfos
Gattung: | Dokumentarfilm; Kurzfilm |
---|---|
Regie: | Oliver Tolmein; Bertram Rotermund |
Drehbuch: | Oliver Tolmein |
Länge: | 64 Minuten |
Produktion: | Abbildungszentrum Hamburg |
Jury-Begründung
Öffentlichkeit für ein wenig bekanntes Problem versucht dieser Dokumentarfilm herzustellen. Es geht um "zweifelhafte Genitale", wie es ein Arzt formuliert. Es geht um das Problem der Intersexualität, um das Problem der Zwitter oder Hermaphroditen. Die Filmemacher lassen zwei Erwachsene, zwei Betroffene zu Wort kommen. Sie sind wort- und ausdrucksstarke Verfechter einer Forderung nach mehr Selbstbestimmung bei der "Geschlechtsfestlegung" und nach mehr gesellschaftlicher und politischer Anerkennung des Phänomens überhaupt. Gesellschaft wie Gesetzgeber und Bürokratie kennen nur zwei Geschlechter. Und die werden, dafür argumentieren auch Ärzte in diesem Film, möglichst schnell nach der Geburt festgelegt - beziehungsweise "festoperiert".Der Film nimmt - einseitig, wie im Bewertungsausschuß kritisiert wurde - Partei für die diejenigen Zwitter, die sich dadurch amputiert und bevormundet fühlen. Kritisiert wurde auch die Ausgestaltung einiger inszenierter Szenen, zum Beispiel auf dem Meldeamt. Uneinigkeit gab es über den Einsatz filmischer Mittel wie die des Weichzeichners im OP-Raum oder der Schatten auf dem Fels, während von einer Vergewaltigung berichtet wird.