Das satanische Dickicht - ZWEI
Kurzbeschreibung
Otto betreibt einen integrativen Bauernhof. Neben den Mitarbeitern mit Behinderung betreut Otto auch Jakob, einen jugendlichen Ex-Knacki, der am Hof seine berufliche Wiedereingliederung macht. Als Jakob beim Kiffen erwischt wird und daraufhin türmt, scheint die Lage zu eskalieren.Filminfos
Gattung: | Kurzfilm |
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Regie: | Willy Hans |
Darsteller: | Matthias Neukirch; Ursula Doll; Maria Wardzinska; Filip Januchowski; Dennis Seidel; Lars Rudolph; Ionas Amelung |
Drehbuch: | Willy Hans |
Kamera: | Paul Spengemann |
Schnitt: | Willy Hans |
Musik: | Franz Schubert; Rolf Zuckowski |
Länge: | 29 Minuten |
Produktion: | Willy Hans |
Förderer: | FFHSH |
Jury-Begründung
Ein Tag in einer Behinderteneinrichtung, gesehen durch die Augen von Jakob, einem Ex-Knacki, der hier seine berufliche Wiedereingliederung machen soll, auch wenn er viel lieber irgendwo abhängen und kiffen würde. Stattdessen bleibt sein Mofa auf dem Weg zur Arbeit stehen, als er endlich auf dem integrativen Bauernhof von Otto ankommt, wird gerade ein Geburtstag gefeiert, auf den Jakob nun gerade wirklich keine Lust hat - so wie er sich überhaupt erdrückt fühlt von der Menge an Erwartungen und Anforderungen, die an ihn gestellt werden. Als Otto ihn schließlich beim Kiffen erwischt, eskaliert die sowieso schon angespannte Situation.Es ist eine selten gesehene Welt, in die Willy Hans mit seinem Kurzfilm DAS SATANISCHE DICKICHT - ZWEI entführt. Entgegen der Erwartungen, die der Titel weckt, geht es in dem Werk nicht um B-Movie-Trash, sondern um sehr genaue und fragmentierte Beobachtungen innerhalb eines sehr klar und deutlich beschriebenen sozialen Milieus, dem sich der Filmemacher mit großer Selbstverständlichkeit und Beiläufigkeit widmet. Das wirkt überwiegend sehr natürlich und besitzt über einen weiten Teil des Films fast schon dokumentarische Qualitäten, stellt andererseits den Zuschauer aber vor einige schwierige Aufgaben, weil die Beziehungen der Figuren untereinander sich nicht immer klar erschließen. Dies fügt dem sozialrealistischen Blick dann eine weitere Ebene zu, weil über allem ein Geheimnis zu liegen scheint, das für eine gewisse innere Spannung sorgt, ohne dass diese andauernd betont werden muss.
Allerdings können der Tonfall und die Erzählhaltung nach Ansicht der Jury nicht immer stringent durchgehalten werden - unter den Darstellern fällt vor allem Lars Rudolph heraus, der hier wieder mal eine Kostprobe seines exaltierten Spiels gibt, das jedoch bedauerlicherweise nicht so recht zum eher ruhigen Agieren der restlichen SchauspielerInnen passen mag. Dennoch ist DAS SATANISCHE DICKICHT - ZWEI eine herausfordernde Seherfahrung und ein Werk von großer Eigenständigkeit und Widerspenstigkeit. Die Jury der FBW erteilte dem Film das Prädikat „wertvoll“.