Das Mädchen mit den Feuerzeugen

1987

Kurzbeschreibung

Mit einer beträchtlichen Geldspende setzen sich vier Behinderte von ihrem Heim ab, um sich am Weihnachtsabend in einer Großstadt alle Wünsche zu erfüllen bzw. erfüllen zu lassen.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Regie:Ralf Huettner
Darsteller:Stefan Wood; Enrico Böttcher; Rubert Seidl
Drehbuch:Ralf Huettner; Andy T. Hoetzel
Kamera:Diethard Prengel
Schnitt:Lydia Pieger
Musik:Andreas Koebner
Länge:104 Minuten
Verleih:Neue Constantin
Produktion:
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Mit seiner Zustimmung honoriert der Bewertungsausschuss vor allem die Realisierung eines Themas, das ohne die einfühlsame Regie und das überzeugende Spiel der Hauptdarsteller von dem schmalen Grad zwischen humaner Unterhaltung und Geschmacklosigkeit, auf dem es angesiedelt wurde, leicht hätte abstürzen können. Ein Märchen wird erzählt, ein Weihnachtsmärchen, das vier behinderte Insassen eines Pflegeheimes einen Ausbruch in das “Leben“ der Großstadt erlaubt, die am Heiligen Abend fast menschenleer ist. Und in diesen Szenen, wenn die Gruppe der Rollstuhlfahrer mit der “normalen“ Alltagswelt konfrontiert wird, stellen sich die Höhepunkte des Films ein, wird der Zuschauer betroffen, ohne sich gepeinigt zu fühlen, wird ihm mit den Mitteln der Komödie die Problematik der Behinderten anschaulich nahegebracht.
Es sind die ( scheinbar nebensächlichen) Kleinigkeiten, die dem Film seine Authentizität verleihen, es sind die erfrischend deutlichen, aber auch nachdenklich stimmenden Dialoge, die Glaubwürdigkeit vermitteln.
Um so mehr bedauert der Bewertungsausschuss, dass der aufgesetzt wirkende Schluss das Märchen in eine weniger überzeugende Realität hineinführt, selbst wenn damit ausgedrückt werden soll, dass diese ungeduldigen jungen Leute immer wieder den Ausbruch versuchen werden. Eine Strafung, auch im Mittelteil, wäre der Wirkung des Films dienlich gewesen.