Das Leben ist eine Baustelle

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Wolfgang Beckers Streifzug durch die Straßen Berlins zeigt die Alltagsseiten dieser Stadt und ihrer Menschen. Ein Reigen zufälliger Begegnungen fügt sich zu einem Bild des anfänglich ziellosen Lebens seines Protagonisten. Trotz vieler Fehden bleibt "Das Leben ist eine Baustelle" ein einfacher Film, mit einer einfachen Geschichte. Die darstellerischen Leistungen von Jürgen Vogel und Christiane Paul sind beeindruckend. Vogel drückt unter der Oberfläche von Unsicherheit und Entscheidungsschwäche Sensibilität, Verletzlichkeit, aber auch den Wunsch aus, aus seinem Leben etwas zu machen. Christiane Paul spielt sehr verhalten nicht etwa die geheimnisvolle Frau aus, sondern deutet echte Gefühle und innere Stärke an.
Eine Minderheit des Ausschusses kritisierte dagegen die allzu sehr dem Fernsehen verhaftete Gestaltung, die allzuvielen Handlungsstränge, die an Klischees grenzenden Typisierungen und eine Dramaturgie, die unnötige Lacher und Handlungselemente da einbaut, wo man dem Interesse des Publikums nicht traut. Deshalb mußte dem Film das höchste Prädikat versagt bleiben.