Das Leben ist ein Wunder

Kinostart: 16.06.05
2004
Filmplakat: Das Leben ist ein Wunder

FBW-Pressetext

Tragikomische Liebes- und Familiengeschichte vor dem Hintergrund des Bosnienkrieges, teils Märchen, teils Burleske, mit vielen skurrilen Einfällen, prächtigen Typen und kraftvoller Bildsprache.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Tragikomödie
Regie:Emir Kusturica
Darsteller:Slavko Stimac; Natasa Solak; Vesna Trivalic
Drehbuch:Emir Kusturica; Ranko Bozic
Weblinks:;
Länge:155 Minuten
Kinostart:16.06.2005
Verleih:Concorde
Produktion: Les Films Alain Sarde, Cabiria Films; France 2 Cinéma; Canal Plus;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein optimistischer Geschichtenerzähler vor ernstem Hintergrund, das ist Regisseur Emir Kusturica. Nach seinem „Underground“ von 1995 (mit nichts weniger als der jugoslawischen Geschichte seit dem Zweiten Weltkrieg) ist es nun der Krieg der 90er Jahre, der hier in vielen miteinander verschränkten Geschichten erzählt und verarbeitet wird. Wie der Krieg das Leben aus der Bahn wirft, das erlebt der serbische Ingenieur Luka, der sich in die herb-schöne moslemische Geisel verliebt, die eigentlich gegen seinen gefangenen Sohn getauscht werden soll.

Die Schienen der Eisenbahn sind dabei mehr als nur Metapher. Entlang der kleinen, eigentlich überschaubaren Bahnstrecke entfaltet sich ein Kosmos von Geschichten, grotesk und humoristisch, anrührend, tragisch, märchenhaft, aber auch beklemmend realistisch. Das Wechselbad der Gefühle geht durch viele Herzen und alle Jahreszeiten. Auch die Tiere spielen verrückt und der lebensmüde Esel, der sich ständig vom Zug überfahren lassen möchte, hat seinen notwendigen dramaturgischen Sinn.
Emir Kusturica scheut sich nicht vor derben Momenten, vor viel flatterndem Federvieh, vor üppiger Folklore und manch holzschnitthafter Personenzeichnung. Streckenweise wird ziemlich konventionell und manchmal auch mit Längen erzählt. Wann immer aber der Fokus auf die individuellen Geschichten zielt, wird der technisch hervorragend gemachte Film stark und teilweise sogar atemberaubend. Die Darsteller wirken als Menschen und Typen überzeugend, die Kamera ist virtuos geführt und die Musik ist hinreißend - lebendig und vital wie der Film.