Das Leben ist ein Spiel

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Claude Chabrols 50.Film ist bestimmt nicht vergleichbar mit
früheren gesellschaftskritischen, ja politischen Filmen, in denen
er die Spießbürgerlichkeit und Scheinmoral, ja manchmal Dekadenz
seiner Landsleute beschrieb und auch ironisierte.
Mit seinem Jubiläumsfilm erlaubte er sich ein Amüsement der
besonderen Art. Michel Serrault und Isabelle Huppert als
originelles Gaunerpärchen, das mit Raffinesse und höllischem Spaß
Mitmenschen betrügt und beraubt, spielen derart hinreißend
abgeklärt, daß es eine wahre Freude ist.
Ein glänzendes Drehbuch sorgt für nicht vorhersehbare Wendungen
in der Handlung, einen spannenden Fortlauf und Dialoge aus der
hohen Schule der Sprachkultur.
Vielschichtig und nuancenreich ist das Spiel von Serrault und
Huppert. Mit der Wahl der Schauplätze liefert Chabrol der Kamera
hervorragende Möglichkeiten für pittoreske Einstellungen. Bei der
Ausstattung von Wohnungen und Hotelzimmern gibt er dann aber doch
hin und wieder seine ironischen Absichten zu erkennen.
Fazit: Klassisches Kino, aber vom Feinsten, und mit großem Spaß
für den Liebhaber, aber auch ein Juwel des Genres
Kriminalkomödie.