Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Einigkeit bestand darüber, dass es dem Zeichner Herbst gelungen ist, einen gleichnishaften Trickfilm-Essay über Theater, Artistik und Leben zu schaffen. Das geschieht auf originelle, fantasievolle und auch poetische Weise. Es ist eher eine melancholische Geschichte, in der die Menschen oft wie Schemen einhergehen. Aus Zeichnungen und Collagen entsteht ein ungewöhnlich vielseitiges Mosaik von Schaustellungen und Bewegungsmechanismen, die durch Zeitverschiebung eine zusätzliche Bedeutung erhalten: Das letzte Drittel des Films spielt „sieben Jahre später“. Äußerlich hat sich wenig geändert, immer noch das gleiche „Knarren im Gehäuse“, die gleichen Stereotypen, aber das Theater erstickt jetzt in seinem eigenen Staub, stirbt an Unlebendigkeit. Es gibt innerhalb des Films eine Reihe von Zitaten aus der Geschichte der Fotografie und des Films, die dem Betrachter zusätzliche Assoziationen ermöglichen. So entstand insgesamt eine Collage von ungewöhnlicher künstlerischer Qualität.