Das Jahr der ersten Küsse

Kinostart: 10.10.02
2001
Filmplakat: Das Jahr der ersten Küsse

FBW-Pressetext

Pubertät, erste Liebe, Abenteuer in der Clique - ernsthafte und heitere Erinnerungen an Erfahrungen und Erlebnisse in den 80iger Jahren. Ein ungewöhnlicher Teeniefilm - auch für Erwahcsene.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Komödie
Regie:Kai Wessel
Darsteller:Oliver Korittke; Max Mauff; Diane Siemons-Willems
Drehbuch:Sathyan Ramesh
Länge:98 Minuten
Kinostart:10.10.2002
Verleih:Buena Vista Filmverleih
Produktion: D&D Film- und Fernsehproduktion GmbH, Buena Vista International Filmproduktions;
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Eine unterschwellige Ernsthaftigkeit begleitet diesen Film über die Initiationsriten des 15jährigen Tristan und seiner Klassenkameradinnen und -kameraden in der deutschen Provinz in den 80er Jahren. Anders als US-amerikanische Highschool-Filme geht es hier weniger um Klamauk und äußerliche Effekte. Kai Wessels Film nimmt sich Zeit für seine überzeugenden jugendlichen Darsteller, entwickelt die Konstellationen innerhalb der Klasse glaubwürdig, beläßt es nicht bei Klischees wie “Der Dicke”, “Die Zicke”, “Das Flittchen”, “Der Forsche” und so weiter.

Eine Art unsentimentaler Erinnerungsarbeit wird hier geleistet und der Film spart dabei weder peinliche Momente noch Probleme aus: den ersten (späten) Samenerguß, die furchtbaren Erlebnisse bei der Tanzstunde, die Sprachlosigkeit im Elternhaus und bei den ersten Parties, den verzweifelten Mut zum Alkohol und die stille Furcht vor dem ersten Kuss, die Angst vor Zurückweisung und die Sehnsucht nach der ersten Zärtlichkeit. Die ganze Dauer fast des gesamten Films nimmt sich der Regisseur Zeit, bis der junge Spätentwickler Tristan “seine” Kerstin zum ersten Mal küssen darf und kann.

Länger und kontrovers diskutiert wurde im Bewertungsausschuß das dramaturgische Mittel der Rückblende mit Off-Kommentar als große Klammer und vor allem der hierbei im Off gesetzte Schlußakkord, daß nämlich Tristans große Liebe Kerstin eben gerade vor drei Tagen gestorben sei. Für einen Teil des Ausschusses war das die stimmige Begründung für die genaue und würdige Rückbesinnung auf jedes noch so kleine Vergangenheitsdetail, für andere war dieses Stilmittel zu schlicht und auch zu pathetisch gewählt.