Das falsche Wort Wiedergutmachung an Zigeuner in Deutschland?

Kurzbeschreibung

An Hand weniger exemplarischer Beispiele wird das Schiksal von Zigeunern in Deutschland aufgezeigt, die seit 1936 verfolgt, später in KZ's gepeinigt und teilweise umgebracht wurden. Die wenigen Überlebenden kämpfen noch heute um angmessene Entschädigung.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Katrin Seybold
Drehbuch:Melanie Spitta
Kamera:Alfred Tichawsky
Schnitt:Annette Dorn
Musik:Georges Boulanger
Länge:83 Minuten
Produktion:

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die Erteilung des Prädikats erfolgte nach einer intensiven, allerdings nicht kontroversen Debatte mit einigen Bedenken. Sie beziehen sich nicht auf die politischen Sachfragen, die im Film zur Sprache kommen und dokumentarisch belegt werden, sondern auf die Frage, ob im vorliegenden Fall im Blick auf die Gestaltung das höchste Prädikat angemessen ist.

Dass die im Film vorgelegten Dokumente, auch wenn sie publizistisch schon verwendet wurden, filmisch erstmals veröffentlicht werden, dass die Recherchen, denen sie zu verdanken sind, und die Beschaffung des Materials mit Schwierigkeiten verbunden waren und dass im Inhalt und in der Gestaltung des Kommentars und der zahlreichen Berichte der damals wie heute Geschädigten, aber auch in der Präsentation der Bilddokumente der persönliche Bezug und die existentielle Betroffenheit zum Ausdruck kommen, auf eine vorgeblich objektivistische und distanzierte Wiedergabe also verzichtet wird, hat der Ausschuss schließlich als entscheidende Kriterien für die Erteilung des Prädikats angesehen. Er hat die Betroffenheit der im Film berichtenden und argumentierenden Menschen sich gerade an der Entschiedenheit vergegenwärtigt, mit der sich Begriffe wie „Glaubwürdigkeit“ oder „Wiedergutmachung“ in ihrem Inhalt ernst nehmen.

Drüber hinaus erschien dem Ausschuss wichtig, dass Sinti und Roma über zu viele Jahre nicht bekannt waren und nicht anerkannt wurden, dass sie keine Lobby besaßen und auf Grund ihrer sozialen Stellung auf allgemeine Ablehnung stießen. Er sah insofern auch Veranlassung, angesichts der Qualitäten des Films einem gewissen Nachhohlbedarf an Informationen gerecht zu werden.