Das Baumhaus

Kinostart: 06.06.96
1994
Filmplakat: Das Baumhaus

Kurzbeschreibung

US-Veteran, der an einem Vietnam-Trauma leidet, versucht, sich im Leben wieder zurecht zu finden und seinen Kindern, die sich im permanenten Krieg mit anderen Kids befinden, seine Philosophie der Gewaltlosigkeit zu vermitteln.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm
Regie:Jon Avnet
Darsteller:Kevin Costner; Elijah Wood; LaToya Chisholm; Lexi Randall; Mare Winningham
Drehbuch:Katy McWorter
Kamera:Geoffrey Simpson
Schnitt:Debra Neil
Musik:Thomas Newman
Weblinks:;
Länge:125 Minuten
Kinostart:06.06.1996
Verleih:Universal
Produktion: Island World Production, Los Angeles, Calif., Avnet/Kerner Production;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Für eine gute und gerechte Sache wollte er in Vietnam kämpfen. Mit Alpträumen und psychischen Defekten kämpfend, versucht der Kriegsveteran Stephen, wieder Fuß in der Gesellschaft zu fassen. Seinen Kindern will er seine Philosophie von Gewaltlosigkeit, Frieden und himmlischer Fügung vermitteln. Parabelhaft aber haben sich diese in einem Krieg um ihr Baumhaus mit ethischen und moralischen Werten auseinanderzusetzen.

Tief und vielschichtig ist dieser auf einem hervorragenden Drehbuch basierende Film angelegt. Er zeigt den post-traumatischen Zustand einer vom Vietnam-Krieg geprägten Gesellschaft und ist ein präzises Spiegelbild amerikanischer Psyche der 70er Jahre, mit dem Versuch, die Grauen des Krieges und seine Folgen zu bewältigen.

Andererseits ist dieser Film auch ein wundervolles Kindermärchen, das es versteht, präzise auf die Weltwahrnehmungs-Ebene von Kindern einzugehen.

Dramaturgisch stimmig und formal geschlossen wird die Geschichte des Kinderkrieges mit versöhnlichem Schluß erzählt. Die Härte im Kampf der Kinder untereinander ist realistisch und nicht überzeichnet. Spannend sind die vielen Nebenhandlungen des Films, die zur dichten Atmosphäre beitragen.

Kevin Costner spielt glaubhaft und wohltuend zurückhaltend, mit starken Momenten wie z.B. der Aufarbeitung seines Kriegstraumas in den Gesprächen mit seinen Kindern. Die Typisierung der Kinder ist glänzend und ihr Spiel dank einer sensiblen Führung außergewöhnlich gut. Ein Lob gebührt auch den guten Dialogen.
Der perfekt inszenierte Film besticht vor allem durch eine gute Kamera und die Montage, mit besonders gelungenen Übergängen im Musik- und Geräuschbereich, wie z.B. von nächtlichen Kriegsszenen in die Erzählebene bei Tag.