Das Autogramm

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Bewertungsausschuss hat den Film 3:1 Stimmen das Prädikat " besonders wertvoll " erteilt
Der Film zeigt - eine im Werk Peter Lilienthal's immer wieder auftauchende Thematik fortführend- die Unterdrückung der Menschen durch das Militär und seine Handlanger in einem mittelamerikansichen Staat: er reflektiert dies Geschehen- und bringt damit ein neues Moment in Lilliethal's Filme- am Beispiel der Begegnungen und der ausden Ereignissen resultierenden Freundschaft Zwischen einem Musiker und einem Boxer . Beide sollen als Werkzeuge in die Propaganda der Militärs eingespannt werden, nicht nur aufgrund ihrer Freundschaft, sondern wachsender Erkenntnis und politischen Bewusstseins.
Lilienthal realisiert den Film in jener distanzierenden Weise, die es dem Betrachter verwehrt, mit den von der Gewalt Unterdrückten konsequenzloses Mitleid zu empfinden,vielmehr aus der durch die Regie herbeigeführten nüchternen Beobachtung der Vorgänge eine Solidarität entwickelt, die nach dem eigenen Handeln des Betrachters unter gleichen oder ähnlichen Bedingungen fragt und damit nicht in Emotionen sich verliert, sondern Urteile und Entscheidungen fordert.
Die Besetztung der Rollen und die Führung der Darsteller , das Drehbuch und die Arbeit der für die Kamera , Ausstattung, Montage und Musik Verantwortlichen ist hervorragend diesen Intentionen der Regie angepasst : Der Film erhät durch diese Gestaltungselemente jene Verhaltenheit, die fern aller spektakulären Ereignisse und Handlungen Menschlichkeit und Unmenschlichkeit gerade im Alltäglichen verdeutlicht .