Criss Cross

Filmplakat: Criss Cross

FBW-Pressetext

Er im Osten, sie im Westen. Dazwischen eine Grenze, die nichts unkontrolliert überwinden soll. Das hätte mal lieber jemand dem Kleidungsstück von ihr sagen sollen, bevor es von der Wäscheleine schwupps über die Grenze fliegt. Direkt in seine Hände. Sie sehen einander – und sofort ist es Liebe. Liebe, die sich von einer blöden Grenze doch nicht aufhalten lässt. Selbst wenn man ein oder zwei Umwege gehen muss, um einander nahe zu sein. Die Filmemacher und Künstler Caroline Hamann und Fritz Penzlin erzählen in CRISS CROSS die Geschichte einer Liebe, die Grenzen überwindet. Nur mit einem einzigen roten Farbtupfer, der bewusst und pointiert gesetzt ist, erzählen sie in nur sieben Minuten anhand eines Scherenschnittmusters ihre Geschichte. Und jedes Bild ist voller liebevoll eingeflochtener Details und Anspielungen auf die deutsch-deutsche Grenzvergangenheit. Der Humor ist gut dosiert und funktioniert auch aufgrund der immer wieder eingeschobenen Überraschungsmomente bis zum Schlussgag, der hier noch nicht verraten werden soll. Ein kurzweilig unterhaltsamer Kurzfilm, der sein wichtiges Thema mit spielerischer Leichtigkeit verarbeitet.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Caroline Hamann; Fritz Penzlin
Drehbuch:Caroline Hamann; Fritz Penzlin
Schnitt:Stefan Urlaß
Musik:Fritz Penzlin; Andreas Pröhl; Thomas Süßmair
Webseite:crisscrossfilm.de;
Länge:7 Minuten
Produktion: Caroline Hamann
Förderer:FFF Bayern

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Animationsfilm erzählt die uralte Geschichte einer Liebe, bzw. eines Flirts über eine Grenze hinweg mit großer Originalität und bestechendem Stilbewusstsein. Durch den Einsatz der im Grun-de sehr "beschränkenden", streng zweidimensionalen Animationstechnik der Stop-Motion-Schablonen erreichen die Filmemacher eine ganz eigene Bildsprache, die zugleich große Suggesti-onskraft entwickelt. So lassen sich in der Story schnell Anspielungen zu den Ost-West-Mauer-Geschichten zu Zeiten der deutschen Teilung erkennen, die wunderbarerweise aber nie zu direkt und plump ausfallen. Sehr ideenreich, mit viel bestechendem Witz und feinem Gespür für mögliche Slapstick-Elemente gelingt es den Machern, kluge Bezüge zum realen historischen Geschehen herzustellen, ohne diese zu ernst nehmen zu müssen. Im Vordergrund steht der spielerische Um-gang sowohl mit dem Sujet als auch der realen Geschichte. Obwohl vorhersehbar, fesselt die Handlung durch ihre wie im Domino-Effekt abgespulte Zwangsläufigkeit einen fesselnden Reiz, der quasi mit Augenzwinkern von den Schwierigkeiten der Annäherung erzählt, sei es die zwischen zwei Ländern und Kulturen oder die zwischen zwei Menschen.