Crazy Heart
FBW-Pressetext
Bad Blake, einst gefeierter Countrystar, verdient sich seinen Lebensunterhalt mit Auftritten in Bars und Bowlinghallen, während er Ärger, Frust und Einsamkeit im Alkohol ertränkt. Kurz vor dem physischen Zusammenbruch lernt er die attraktive Journalistin Jean kennen, die seinem Leben eine neue Richtung gibt. Der Film ist berührendes Musikerporträt und eine ungewöhnliche Romanze, der durch das ausdrucksstarke Spiel von Jeff Bridges und Maggie Gyllenhaal eindrucksvolle Tiefe und Intensität erhält. Das grandiose Spielfilmdebüt von Scott Cooper, der auf faszinierende Weise authentische Charaktere und Szenerien kreiert, fängt mit einer überragenden Kamera das Leben von Bad Blake in intimer Nähe aber auch mit respektvoller Distanz ein. CRAZY HEART ist ein Augen- und Ohrenschmaus, präzise beobachtet, erzählt in kraftvollen Bildern, voller Leidenschaft und Zärtlichkeit.Filminfos
Gattung: | Drama; Musikfilm; Spielfilm |
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Regie: | Scott Cooper |
Darsteller: | Jeff Bridges; Jerry Handy; Debrianna Mansini; Maggie Gyllenhaal; Rick Dial; Beth Grant; Ryan Bingham; Tom Bower; Paul Herman; Anna Felix; James Keane; Jack Nation |
Drehbuch: | Scott Cooper |
Buchvorlage: | Thomas Cobb |
Kamera: | Barry Markowitz |
Schnitt: | John Axelrad |
Musik: | Stephen Bruton; T-Bone Burnett |
Webseite: | ; |
Länge: | 111 Minuten |
Kinostart: | 04.03.2010 |
Verleih: | Fox |
Produktion: | Fox Searchlight Pictures, Butcher's Run Films; Informant Media; |
FSK: | 6 |
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Jury-Begründung
Bad Blake, gealterter Countrysänger, zieht durchs Land, singt in kleinen Clubs und Bowlinghallen. Immer noch verehrt von seinen alten Fans, fühlt er sich dennoch am Ende. Ausgebrannt, vom Alkohol gezeichnet, trägt seine Stimme zwar noch, aber die tristen Absteigen und die Telefonate mit seinem Manager machen ihm seinen Abstieg vom Star zum Loser immer wieder überdeutlich. Im Interview mit einer Journalistin und Mutter eines vierjährigen Sohnes stellt sich trotz des maroden Hotelzimmers plötzlich so etwas wie Vertrautheit, Nähe, ja Intimität ein. Blake, der bestimmte Themen und persönliche Fragen nicht beantworten mag, verliebt sich in Jean und sie erwidert seine Gefühle.Das alles wird ohne Schnörkel, eher lakonisch erzählt. Die Landschaft, durch die Blake fährt, spielt dabei eine große Rolle. Wolkentürme erinnern an seine Probleme, die flirrende Luft an sein wechselvolles Leben: Vier gescheiterte Ehen und einen Sohn, den er nicht kennt. Einsamkeit auf seinen langen Fahrten von einem Auftritt zum nächsten prägen den Film. Bad Blake, nicht nur dargestellt, vielmehr verkörpert von Jeff Bridges, nimmt sein Leben mit Gelassenheit und der nötigen Ironie, aber auch mit Hilfe von viel Alkohol an. Als er Jean das erste Mal besucht und deren Sohn Bud kennenlernt, wird ihm zum ersten Mal klar, was er alles verpasst hat und das versucht er nun nachzuholen. Doch sein Sohn, den er anruft, will ihn nicht sehen und auch nicht mit ihm sprechen. Blake versteht und sieht ein, dass manche Gelegenheiten im Leben nicht wieder kommen.
Als er schließlich auf Tony Sweet, seinen Schüler und legitimen Nachfolger, vor großem Publikum trifft und zusammen mit ihm ein Konzert gibt, glaubt man, er habe seine Balance wiedergefunden, doch genau jetzt setzt die Talfahrt seines Lebens ein, die zu befürchten war. Am tiefsten Punkt angelangt, entschließt er sich, den Alkohol aus seinem Leben auszuschließen und schafft es. Und auch der Film schafft es glaubhaft, diesen Wandel zu vermitteln.
Mit großer Leichtigkeit wird hier aus einem Männerleben berichtet, das so einfach und schwierig zugleich erscheint. Der Film vermittelt die Atmosphäre der abgelebten Clubs auf dem Land, der billigen Motels, der flüchtigen Begegnungen überzeugend. Er ist Romanze, Musikfilm, Roadmovie, fängt mit seinen Stimmungen ein bewegtes Leben ein.
Dem Regisseur Scott Cooper ist mit seinem Erstling ein Film gelungen, der es mit seiner Menschlichkeit dem Zuschauer leicht macht, einen alten Säufer und Kettenraucher liebenswert zu finden und ihn mit Sympathie zu betrachten. Auch den Darstellern, die so selbstverständlich agieren und den Eindruck vermitteln, mitten im Leben zu stehen, ist zu verdanken, dass hier eine Facette Amerikas glaubwürdig umgesetzt wurde.
Ein Film, der seine Gültigkeit und Ausstrahlung behalten wird.