City of God

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die Mitglieder waren sich rasch einig, einen eindrucksvollen Film gesehen zu haben.
Die Darsteller, das Setting, auch die ungewöhnliche Montage und Bildsprache und schließlich der Verzicht auf ein allzu versöhnliches Ende überzeugten den Ausschuß. Hier wird ein ernsthaftes Thema in einer Weise abgehandelt, an die man sich in Europa vermutlich gar nicht gewöhnen, die uns fremd bleiben wird. Vermutlich hat der Erfolg des Films in Brasilien mit Sehformen zu tun, die hier zu einem sorgfältig konstruierten und inszenierten Kinofilm ausgebaut wurden. Wenn man diese Sehgewohnheiten nicht hat, wirkt der Film tatsächlich fremd. Genau deshalb bleibt dem Zuschauer aber die Chance, Distanz von den teils schockierenden Sequenzen mit Morden, Machismo, Drogenhandel etc. zu halten. Ohne im Verdacht zu stehen, sich anzubiedern, dürften die Bilder von „City of God“ den meisten Zuschauern für längere Zeit im Gedächtnis bleiben.