Chuckwalla

Filmplakat: Chuckwalla

Kurzbeschreibung

Eine griechische Insel. Der arbeitslose Tassos und seine Freundin Niki müssen aus ihrem Haus ausziehen, das einer Straße weichen soll. Sie entscheiden sich nach Bulgarien zu gehen. Doch beide plagt die Ungewissheit vor dem, was kommt.
Prädikat wertvoll

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Tassos und Niki, ein Paar in einer großen Lebens- wie auch Liebeskrise. Ihr idyllisches Haus auf einer griechischen Insel müssen sie wegen einem Straßenbau verlassen und die letzten Tage verbringen sie in der Aufarbeitung ihrer persönlichen Krise – der Entfremdung und dem Verlust der Liebe – und auch ihrer existenziellen Not.
Er, der Grieche, sucht den Neuanfang in Bulgarien, woher auch Niki, seine Frau, stammt. Aber hätte er als Arbeitsloser nicht schon früher die Initiative ergreifen können, den Verlust des Traumhauses verhindern können? So muss er sich die Vorwürfe von Niki vorhalten lassen und ist gleichzeitig auf sie als arbeitende und finanzielle Stütze ihres gemeinsamen Lebens angewiesen.
Die beiden Sonnenliegen vor dem Haus sind längst von ihrem ursprünglichen Zweck für zauberhafte Blicke auf Landschaft und Meer zu Beichtstühlen persönlicher Krisenbewältigung geworden. Dass dabei auch noch der Alkohol eine zusätzliche verschärfende Rolle im Spiel der Dialoge führt, erscheint fast zwingend.
Die Geschichte der Beiden wurde von der Regisseurin nicht im klassischen Erzählstil inszeniert. Vielmehr fragmentarisch wird der Zuschauer Zeuge einer Zustandsbeschreibung, der gestörten Atmosphäre des Zusammenlebens, des Verlustes einer ehemals großen Liebe und vielleicht auch der Anbahnung eines Auseinandergehens. Symbolhaft auch dabei die Auseinandersetzung von Tasso und anderen Inselbewohnern, die sich schon in nächtlichen Aktionen an den Steinen der Schutzmauer um das Haus bedienen wollen.
Vielleicht liegt es gerade an der fragmentarischen Erzählweise und der mit Dialogen überfrachteten Inszenierung, dass der Film dem Zuschauer keinen emotionalen Zugang gewährt und das Schicksal der Protagonisten kalt lässt.
Zu loben sind jedoch die sehr gute Kameraführung und Lichtarbeit, vor allem auch bei den Nachtaufnahmen. Nach Abwägung aller Argumente hat sich die Jury entschieden, den Film mit dem Prädikat „wertvoll“ auszuzeichnen.