Central Station
Filminfos
Gattung: | Drama |
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Regie: | Walter Salles |
Darsteller: | Fernanda Montenegro; Marília Pêra; Vinícius de Oliveira |
Drehbuch: | Marcos Bernstein; João Emanuel Carneiro |
Kamera: | Walter Carvalho |
Schnitt: | Felipe Lacerda; Isabelle Rathery |
Musik: | Jaques Morelenbaum; Antonio Pinto |
Länge: | 107 Minuten |
Kinostart: | 24.12.1998 |
Verleih: | Buena Vista Filmverleih |
Produktion: | VideoFilmes, Video Filmes; Rio Filme; MACT Productions; Cohn Arthur Production; |
FSK: | 6 |
Jury-Begründung
Dieses bereits mehrfach ausgezeichnete Road-movie, das aus derdrangvollen, vom Überlebenskampf geprägten Enge Rios hinausführt
in die trostlosen Weiten Brasiliens und zwei Menschen zueinander
und zu sich selbst finden läßt, erschüttert und ergreift den
Zuschauer. Die Geschichte der beiden vom Leben gezeichneten
Hauptfiguren ist spannend erzählt. Der Kampf ums Überleben in
Brasilien erscheint authentisch dargestellt. Die sozialen
Probleme des Landes werden quasi-dokumentarisch in die Handlung
einbezogen. Menschenmassen verweisen in ihrem Verhalten auf eine
Ellbogengesellschaft.
Der Film appelliert an große Gefühle, ohne in ein kitschiges
Melodram abzugleiten, oder sich in Sozialromantik zu ergehen. Die
brasilianische Landschaft, karg, fahl und staubig, ist
hervorragend fotografiert. Auch sonst findet der Film
eindringlich wirkende Bilder von der Annäherung zweier
verhärteter Menschen, die sich erst zum Schluß füreinander öffnen
und damit verletzlich werden. Eine der ausdruckstärksten
Einstellung ist die umgekehrte Pietà, wo der Junge den Kopf der
Frau in seinen Schoß nimmt.
Hervorzuheben sind die Leistungen der beiden Hauptdarsteller
- der Junge und die ehemalige Lehrerin -, die auf der Suche nach
Hoffnung, Geborgenheit und ein wenig Zukunft sind.