Cell
Kurzbeschreibung
Found-Footage-Film über das Medium Fernsehen.Filminfos
Gattung: | Experimentalfilm; Found Footage; Kurzfilm |
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Regie: | Volker Schreiner |
Drehbuch: | Volker Schreiner |
Länge: | 4 Minuten |
Produktion: | Volker Schreiner |
Jury-Begründung
Der Experimentalfilm „Cell“ von Volker Schreiner steht in der Tradition der „Found-Footage“-Bewegung, deren Künstler vorgefundenes oder aussortiertes Filmmaterial bearbeiten und zu neuen Bedeutungszusammenhängen verknüpfen.Aus rund 20 Filmen - teils Klassikern des Horrorfilms wie Cronenbergs „Videodrome“, teils neuere Hollywood-Produktionen wie „Armageddon“ - findet Schreiner die Szenen, in denen ein TV-Gerät mit dem typischen Schneegestöber einer Bildstörung zu sehen ist, und montiert diese zu einem neuen Ganzen. Bemerkenswert fand die Jury die reduzierten Antworten auf Szenen aus den einzelnen Filmen wie etwa die Hand, die in „Poltergeist“ in den Fernseher gezogen wird: In „Cell“ wird die Hand im Wohnzimmer des Fernsehgerätes scharf und fasst auf den Bildschirm.
Der Autor verfremdet die Sequenzen, indem er sie – bis auf das Fernsehgerät – extrem unscharf stellt, so dass ein Wiedererkennen unmöglich ist. Durch diesen technischen Eingriff aber entsteht ein neuer Inhalt, werden die flimmernden Mattscheiben ihrer ursprünglichen Bedeutung und dramaturgischen Funktion entkleidet, während die formale Ähnlichkeit der Sequenzen in den Vordergrund tritt.
Gleichzeitig wird der Focus auf das Nicht-Fernsehbild gerichtet: Es herrscht Sendestörung in der virtuellen Welt. Das Rauschen versinnbildlicht ebendiese Omnipräsenz. Der Film endet mit einem einzigen scharfen Bild: dem Blick in ein Wohnzimmer, in dem das Fernsehgerät ausgeschaltet ist.
Die Jury-Mehrheit fand die ungewöhnliche und durchaus schlüssige „Vorführung“ der realen und virtuellen Welt beachtenswert und bewertete den Beitrag als wertvoll.