Filminfos
Gattung: | Thriller; Melodram; Spielfilm |
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Regie: | Brian De Palma |
Darsteller: | Penelope Ann Miller; John Leguizamo; Sean Penn; Al Pacino; Ingrid Rogers |
Drehbuch: | David Koepp |
Buchvorlage: | Edwin Torres |
Kamera: | Stephen H. Burum |
Schnitt: | Bill Pankow; Kristina Boden |
Musik: | Patrick Doyle |
Länge: | 145 Minuten |
Kinostart: | 24.02.1994 |
Verleih: | Universal |
Produktion: | Universal Pictures, Inc., Epic Pictures; |
FSK: | 16 |
Jury-Begründung
Im Grunde ist dies eine banale Gangstergeschichte. Ein Drogendealer, aus dem Gefängnis entlassen, hat vor, ein neues, besseres Leben zu beginnen, wird aber von der schlechten Gesellschaft wieder vereinahmt. Seine Flucht mit einer kleinen Tänzerin, die ein Kind von ihm erwartet, scheitert buchstäblich an der Schwelle zur Freiheit. Dies alles unter dem Gesetz der Unterwelt: Auge um Auge, Verrat wird gesühnt, die Mafia entscheidet pber Tod und Leben.Was aber macht ein Brian de Palma aus so banalem Geschehen? Eien Saga von geradezu mythischer Kraft, in der die Weisheit, dass ein Verbrechen sich niemals auszahle, in jedem Bild, in jeder Szene, in jedem Gesicht der Beteiligten bestätigt wird. Dem zweieinhalbstündigen Spiel vermag sich der Zuschauer ebenso wenig zu entziehen wie der Protagonist, der verzweifelt den Ausbruch aus seinem selbst gebauten Gefängis versucht. Al Pacino spielt mit faszinierender Unaufdringlichkeit den puertoricanischen Gangster, der einer fragwürdigen Männertreue die Liebe zu seiner Freundin opfert, der erst zum Mörder wird, als er für sich selbst keinen Ausweg sieht. Er ist der Typ des Story-Helden, der einem "selbstgerechten Ehrenkodex der verdammten Straße" huldigt, wie es von einem zwielichtigen Rechtsanwalt (Sean Penn) formuliert wird, der seinerseits in seinem juristischen Gewerbe nicht das geringste Berufsethos aufzuweisen hat. Die Entwicklung der fatalen Freundschaft zwischen dem Gangster und diesem Rechtsanwalt gehört mit zu den interessantesten Handlungslinien des Films. Zum dramatischen Höhepunkt gerät die Verfolgungsjagd der Mafia auf den vermeintlichen Verräter durch den U-Bahn-Zug bis in die Bahnhofshalle, die zum Schlachtfeld der Unterwelt wird. Die überragende Kamera-Arbeit trägt dazu bei, der Saga Leben, Farbe und eine Atmosphäre zu verleihen, die den Zuschauer in ihren Bann zieht. Einen formalen Höhepunkt am Anfang und am Ende liefert als dramaturgische Klammer der Vorspann, der zuerst schwarzweiß, in der letzten Sequenz des Films in realistischer farbiger Zeichnung die Spannung zusammenhält.