Camorra

Filmplakat: Camorra

Kurzbeschreibung

Eine Reihe merkwürdiger Morde versetzt die Polizei und die Unterwelt Neapels in Unruhe. Vor diesem Hintergrund werden persönliche Beziehungen und Entwicklungen geschildert und gesellschaftliche Hintergründe offengelegt.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama; Kriminalfilm
Regie:Lina Wertmüller
Darsteller:Harvey Keitel; Paolo Bonacelli; Daniel Ezralow; Angela Molina; Francisco Rabal
Drehbuch:Lina Wertmüller
Kamera:Guiseppe Lanci
Schnitt:Luigi Zita
Musik:Tony Esposito
Länge:106 Minuten
Verleih:Scotia International
Produktion: , Nuova Cannon
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Geschichten aus der verbrecherischen Welt des Rauschgifthandels üben immer wieder ihren eigenen Reiz aus, der Autoren und Regisseure anspricht; um so eindrucksvoller ist es, in diesem Film einer im besten Sinne des Wortes weiblichen Inszenierung zu begegnen, die in individueller Weise dem Thema gerecht wird. Lina Wertmüller geht einem Geschehen in Neapel nach, das sich so nur von jemanden inszenieren lässt, der dem Milieu ganz persönlich nahekommt, mit ihm vertraut ist.

Der Ausshuß ist beeindruckt von der einleuchtenden Auswahl der Darsteller, deren sorgfältige Führung, von den treffsicheren Umgang mit einem urbanen Ambiente, das von tiefer Sensibilität für das Sinnbildliche zeugt. So kommen nach wenigen Einstellungen schon die szenischen Folgen und das städtische Flair zu einer Übereinstimmung, die eigene Bildmelodien möglich macht. Nichtitalienischen Augen mag dabei ein gewisser pathetischer Grundton fremd bleiben, der zum romantischen Temperament gehört und seine eigenen Reize nicht zuletzt deswegen behält, weil die Kamera und der Schnitt brilliant sind.

Die Augen des Zuschauers werden geöffnet für dieses ungewöhnliche Spiel der Kräfte von dem die heute aktuelle Auseinandersetzungen zwischen einer paternalistischen Gesellschaftsform und einer neuen Bewusstseinsgeschichte der Frau gekennzeichnet werden. Archaische Mythen werden von neuem gegenwärtig. Der Film lebt von einer kompositorischen Prächtigkeit und von einer kenntnisreichen Liebe zu Formen und Farben, die jeden Zuschauer ansprechen und begeistern werden.