Filmplakat: Buzz

Kurzbeschreibung

Beschreibung des Lebensweges von Albert Isaac "Buzz" Bezzerides, Schriftsteller, Drehbuch-/Dialogautor, geb. 1908, und des Studiosystems im Hollywood der 40er/60er Jahre.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Spiro N. Taraviras
Drehbuch:Spiro N. Taraviras
Länge:120 Minuten
Produktion: Atalante Pictures, Spiro N. Taraviras Filmproduktion, Griechisches Filmzentrum; Griechisches TV ERT S.A.; ET-1; NET Soulis Athanasiou Studio STV;

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die Langzeitbeobachtung des über neunzigjährigen Schriftstellers und Drehbuchautoren Albert Isaac „Buzz“ Bezzerides endet mit einem anderen Eindruck als sie begonnen hat. Meint man eingangs, die typisch amerikanische Erfolgsvita mitzuerleben – das Kind armenischer Einwanderer mutiert zum gefeierten Hollywood-Autoren, sein früher Roman „Long Haul“ wird von den Warner Bros. gekauft und in Raoul Walshs Verfilmung „They drive by night“ (1940) zum Klassiker –, so nimmt das Porträt ab der Mitte einen neuen Verlauf. Zwar ist Buzz weiterhin für Hollywood und später auch fürs Fernsehen tätig, der Erfolg läßt jedoch nach. Grund ist wohl weniger die eher vorgeschobene Nähe zu den Hollywood Ten, den vom Mac Carthy-Ausschuß als „Kommunisten“ gebannten Autoren, sondern eine unbeugsame Persönlichkeit, die sich letztlich der industriellen Struktur der Filmherstellung nie unterordnen mochte. In Gesprächen mit Familienmitgliedern und Zeitzeugen kommt stattdessen ein komplexer bis schwieriger Charakter zum Vorschein, den zwei Filmhistoriker vorsichtig bestätigen. Vor allem Buzz selbst hat aber auch im hohen Alter noch eine große Ausstrahlung: als ein Mann, der stets seinen eigenen Weg ging und damit auch der amerikanischen Gesellschaft einen Spiegel vorhielt und -hält.

Die Dokumentation ist daher nicht nur für Filmhistoriker interessant. Allerdings wäre das Material noch zu straffen; auch wirken viele Establishing Shots und einige Überblendungen aufgesetzt. Möglicherweise würde eine größere Distanz zum Gegenstand bzw. zur porträtierten Person helfen, den Status der reinen Hommage zu überwinden. Bei der Vergabe des Prädikats „wertvoll“ für die jetzige Form war sich der Bewertungsausschuß aber einig.