Breaking & Entering - Einbruch & Diebstahl

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein bis in die Nebenrollen blendend besetztes Einwanderungsdrama, angesiedelt in einem der sozialen Brennpunkt-Stadtteile Londons. Weit weg von jeder Oberflächlichkeit werden auch die vielfältigen Motive für die Einwanderung nicht ausgeblendet. Neben der Suche nach wirtschaftlichem Glück sind Krieg und Repressalien in den Heimatländern der Hintergrund für die Migration. Regisseur Minghella webt diese vielschichtige Motivlage geschickt und fast beiläufig in die Geschichte ein. Exzellentes Timing haben Dramaturgie und Schnitt: Behutsam agiert die Kamera in den Beziehungsgesprächen, gefolgt von rasanten Schnittfolgen in den Actionszenen.

Die Erneuerung des Stadtteils durch den Architekten korrespondiert mit der Erneuerung seiner menschlichen Beziehungen – und dies ohne klischeehaft zu werden. Die intelligente Konstellation sorgt für einen sanften Sog, der den Zuschauer immer tiefer in die verschiedenen Beziehungsebenen hineinzieht. Interessante Bilder eines durch die Sanierung verwundeten Stadtteils stehen Menschen gegenüber, die durch Glaswände hindurch kommunizieren oder es zumindest versuchen. Für diese Umbrüche findet der Film immer wieder eindringliche Bilder und Schauplätze.

Jude Law als in seinen menschlichen Beziehungen verunsicherter Architekt liefert eine seiner bislang besten Leistungen ab und findet in Juliet Binoche eine souveräne und ebenbürtige Partnerin in einem handwerklich perfekt gemachten Film.