Böse Bilder

Kurzbeschreibung

Außenseiter in der Spirale der Gewalt
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Kurzfilm
Regie:Stefan Schaller
Darsteller:Sergej Moya; Ludwig Trepte; Daniel Roesner
Drehbuch:Stefan Schaller
Länge:29 Minuten
Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg GmbH

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein Film zum Thema Integration mit semi-dokumentarischer Präsenz: Zwei offensichtlich ausländische Jugendliche fühlen sich an der Schule im Sportunterricht zurückgesetzt und ausgegrenzt. Sie rächen sich zu zweit an einem blonden Schüler, der in der Turnhalle eine herausragende Position inne hatte. Nach einem Unfall ist dieser jedoch durch Krücken gehbehindert und muss sich alleine unter Gewaltandrohung der beiden ausländischen Jugendlichen erniedrigen lassen. Dabei filmen sie die eigenen Taten und das Opfer mit der Kamera des eigenen Mobiltelefons.

Das Betrachten von Videos im Internet schlägt den Bogen zu einer Medien-Kritik, in der die Medien für die Gewalttätigkeit der beiden Jugendlichen, die Gegenreaktion des Opfers und die fehlgeschlagene Integration in Mitverantwortung gezogen werden und dem Film den Titel Böse Bilder leihen. Dabei sind die „bösen Bilder“ im Fernsehen bzw. Internet sehr fragmentarisch, und die Botschaft „Böse Bilder gebären böse Taten“ ist nicht konsequent durchgehalten.

Dennoch handelt es sich hier um eine passable Medienkritik, die nach der Verantwortung der Medien bei Integrationsprozessen fragt. Aussagen wie „in meinem Dorf bin ich das größte Schwein, lass ich mich nur mit Juden ein“ ziehen Parallelen zur Judenverfolgung unter dem Nazi-Regime, die einfach nicht angemessen sind.