Blood In Blood Out - Verschworen auf Leben und Tod

Kinostart: 27.05.93
1993
Filmplakat: Blood In Blood Out - Verschworen auf Leben und Tod

Kurzbeschreibung

Lebensläufe (1972-86) von drei verwandten, ganz unterschiedlichen Chicanos in East L.A., deren Wege sich trennen, aber immer wieder kreuzen: Paco, der als Cop Karriere macht, Mikio, der Killer und Gangster wird, Cruz, künstlerisch begabt, flüchtet in die Drogenabhängigkeit.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm
Regie:Taylor Hackford
Darsteller:Benjamin Bratt; Damian Chapa; Jesse Borrego; Enrique Castillo; Victor Rivers
Drehbuch:Jimmy Santiago Baca; Jeremy Lacone; Floyd Mutrux
Buchvorlage:Ross Thomas
Kamera:Gabriel Beristain; Andy Martinez
Schnitt:Frederic Steinkamp; Karl F. Steinkamp
Musik:Bill Conti
Länge:180 Minuten
Kinostart:27.05.1993
Verleih:Buena Vista Filmverleih
Produktion: Bundesbeauftragte für Kultur*, Hollywood Pictures; Touchwood Pacific Partners 1; Vato De Atole Productions
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Mit langem Atem verfolgt der spannende Film über zwölf Jahre die Lebensgeschichte dreier junger Männer, die sich ihren Platz in der Gesellschaft erkämpfen. Eine authentisch wirkende, sorgfältige filmische Gestaltung des gesellschaftlichen Milieus und der Kultur der Chicanos macht ihre Handlung plausibel.
Durch Zeichen in der Haut stigmatisieren sie sich auf der Suche nach ihrem Stellenwert und dem Schutz der Gruppe. Die Figuren werden nicht als Heldentypen, sondern differenziert gezeichnet – sehr menschliche Personen.

Immer wieder entladen sich latent vorhandene Aggressionen in körperlichen Auseinandersetzungen. Diese Kämpfe wirken nicht spekulativ eingesetzt, sie machen in eher fatalistischer Weise deutlich, daß Gewalt Gegengewalt auslöst und die Fronten verhärtet; die Probleme jedoch bleiben bestehen. Dabei findet langsam eine Verschiebung des Blickes von der Außenwelt in die Gefängniswelt statt. Sie erscheint normaler, denn hier wird, wie in einem Brennglas, die Dissonanz von Gruppeninteressen deutlich.

Virtuos in der Dramaturgie, Darstellungsführung und Schnitt gibt der Film Einblicke in eine Welt hinter Mauern, die nicht in sich geschlossen bleibt, sondern durch ihre Vernetzungen nach außen Fragen aufwirft und Beunruhigung auslöst.

Erfreulich unaffektiert und zurückhaltend transportiert die Musik Zeitgeist und Lebensgefühl.
Die inhaltliche Einwendung, daß der Film die Beziehungen zwischen den drei Rassen als eine ununterbrochene Kette von Gewalttaten charakterisiere und dem Rassenhaß keinerlei Alternative als Ausnahme entgegenstelle, wurden von der überwiegenden Mehrheit des Ausschusses in dieser Verallgemeinerung nicht geteilt.