Blink Twice

Kinostart: 22.08.24
2024
Filmplakat: Blink Twice

FBW-Pressetext

Eine einsame Insel, eine scheinbar ewige Party – doch am Ende ist nichts so wie es scheint. Das Langfilmdebüt von Zoë Kravitz überzeugt als mysteriös-verrätselter Thriller und als klug-reflexive Anspielung auf aktuelle gesellschaftliche Themen.

Als die Aushilfskellnerin Frida auf einer Benefizgala den charismatischen Unternehmer Slater King kennenlernt, glaubt sie, zu träumen. Denn nicht nur scheint es zwischen ihr und Slater wirklich zu funken – er lädt sie und ihre beste Freundin Jess außerdem ein, ihn und seine Freunde auf seine eigene Insel zu begleiten. Champagner, der in Strömen fließt, himmlisches Essen, Abhängen am Pool – Frida würde diese ewige Party am liebsten nie verlassen. Doch eines Tages ist Jess wie vom Erdboden verschluckt. Und Frida kommt der ungute Gedanke, dass irgendetwas an diesem Inselidyll ganz und gar nicht stimmt.

In ihrem Regiedebüt nimmt sich Zoë Kravitz viel Zeit, um in der ersten Hälfte des Films die Zuschauenden mit wunderbar aufeinander abgestimmten Farbmustern, perfekt komponierten Einstellungen und einer mit wohltemperierter Musik unterlegten Wohlfühlatmosphäre förmlich ‚einzulullen‘. Doch jeder Satz, jede Einstellung wirkt wie ein kleines Mosaiksteinchen oder ein wichtiger Hinweis in einer sorgfältig und clever konstruierten Schnitzeljagd, bei der man genau aufpassen muss, um nichts zu verpassen. Umso drastischer ändert der Film dann in der zweiten Hälfte seine Tonalität, wenn das immer mehr Mysteriöse und Unheimliche der Inselatmosphäre sich in einer Mischung aus Rachethriller und Splatterhorror entlädt. In einer atemlosen Abfolge von verschiedenen Plottwists wird die Raffinesse des Drehbuchs erkennbar und alles, was bisher traumhaft erschien, offenbart hinter der lächelnden Maske sein hässliches wahres Gesicht. Als Verweis auf Fälle wie Weinstein, Epstein oder die gesamte #MeToo-Debatte funktioniert die Geschichte ebenso wie als raffiniert-verspielter Thriller, der die Regeln des Genres ganz genau kennt. In der Hauptrolle überzeugt Naomie Ackie als Frida, die zwischen der Sehnsucht, endlich einmal zu einer Gruppe angesagter Menschen zu gehören, der Naivität des Verknalltseins und der permanenten Angst, dass irgendetwas nicht stimmen könne, all diese Gefühle auf den Punkt verkörpert. Und auch Channing Tatum fasziniert in seinem Spiel, in dem Slater als charismatisch-verständnisvoller Verführer immer ein dunkles Geheimnis in sich zu tragen scheint. Auch der Rest des hochkarätig besetzten Cast spielt seine Rollen ausgezeichnet. Mit all den filmischen Zutaten, die BLINK TWICE in sich vereint und gekonnt zu einem wohlschmeckenden Genre-Cocktail vermischt, ist das Langfilmdebüt von Kravitz mehr als ein Versprechen auf kommende Arbeiten.

Filminfos

Gattung:Thriller; Spielfilm; Mystery
Regie:Zoë Kravitz
Darsteller:Naomi Ackie; Channing Tatum; Christian Slater; Simon Rex; Adria Arjona; Kyle MacLachlan; Haley Joel Osment; Alia Shawkat; Geena Davis; Levon Hawke
Drehbuch:Zoë Kravitz; E.T. Feigenbaum
Kamera:Adam Newport-Berra
Schnitt:Kathryn J. Schubert
Musik:Chanda Dancy
Webseite:warnerbros.de;
Weblinks:kinofans.com;
Länge:103 Minuten
Kinostart:22.08.2024
Verleih:Warner
Produktion: Free Association, Bruce Cohen Productions; Metro-Goldwyn-Mayer; Redrum;

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Das Gutachten folgt in Kürze.