Blinder Fleck

Kinostart: 24.04.25
2025
Filmplakat: Blinder Fleck

FBW-Pressetext

Ein aufrüttelnder Dokumentarfilm über organisierte ritualisierte Gewalt an Kindern.

Laut der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs geht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) davon aus, dass bis zu eine Million Kinder und Jugendliche in Deutschland bereits sexuelle Gewalt durch Erwachsene erfahren mussten oder erfahren. In ihrem Dokumentarfilm beschäftigt sich die renommierte Filmemacherin Liz Wieskerstrauch mit dem Thema des organisierten ritualisierten Missbrauchs und lässt Experten, Sachverständige und Opfer zu Wort kommen.

In BLINDER FLECK setzt Wieskerstrauch bei diesem ungeheuer schweren Thema auf ein durchdachtes und kluges Inszenierungskonzept. Die fachlichen Aussagen der Sachverständigen (darunter Familienrechtsanwälte, Opferanwälte, Traumatherapeuten und Gedächtnisforscher), aber auch die Gespräche mit Opfern von sexualisierter ritualisierter Gewalt (der Film definiert den Begriff „ritualisiert“ als einen chronischen, sich also regelmäßig wiederholenden Vorgang) bilden den Fokus des Films. Jeder Aussage wird viel Raum gegeben, um die komplexen Erkenntnisse rund um den Umgang mit den Opfern genauso transparent zu machen wie auch die psychischen Störungen, die sich durch die traumatischen Erlebnisse ergeben und die Schwierigkeiten während der Suche nach den Tätern. Gerade die Aussagen der Opfer zeigen das Ausmaß der erlebten Traumata, die vielleicht irgendwann verarbeitet, aber niemals wirklich vergessen werden können. Den erzählerischen Aufhänger für den Film bildet die Geschichte eines kleinen Mädchens, das von einer Polizistin verhört wird. Diese Szene ist nachgestellt, die Aussagen der Mutter auf der Tonebene nachgesprochen, dies nimmt der Ungeheuerlichkeit der gewaltsamen Zerstörung einer Kinderseele aber niemals den Schrecken. Um dem Publikum eine gewisse „Erholung“ zwischen den einzelnen Talking Heads zu ermöglichen, zeigt Wieskerstrauch ruhige, fließende Aufnahmen von Flussufern und Straßenalltagsszenen. Die bedachte, dezente Bildebene hilft dabei, das schwere Thema anschaulich zu vermitteln Mit BLINDER FLECK beleuchtet Liz Wieskerstrauch die Ausmaße von organisierter ritualisierter Gewalt an Kindern und legt offen, wie wichtig es ist, die Opfer ernst zu nehmen, ihnen zuzuhören und ihnen zu glauben. Ein wichtiger Film, der Diskussionen eröffnen kann und den Diskurs um das Thema bereichert.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Liz Wieskerstrauch
Darsteller:Alina Levshin; Hansi Jochmann; u.a.
Drehbuch:Liz Wieskerstrauch
Kamera:Jürgen Heck; Haik Büchsenschuss
Schnitt:Klaus Flemming
Musik:RKM Network
Webseite:barnsteiner-film.de;
Länge:81 Minuten
Kinostart:24.04.2025
Verleih:Barnsteiner
Produktion: Flemming Postproduktion
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Das Gutachten folgt in Kürze.